laut.de-Kritik
Luciano und Yello als Gäste der Minimal-Queen.
Review von Daniel StraubSchaut man sich die Releases von Magda an, kommt man zu dem Schluss, dass sie wohl ein sehr geruhsames Leben führt. Ihre letzte eigene Veröffentlichung datiert auf das Jahr 2005. Darüber hinaus künden lediglich eine Hand voll Remixe, wie der des Depeche Mode-Stücks "Wrong", von den Produktionsaktivitäten der Amerikanerin.
Einen Einblick in ihre Studioarbeit gibt auch die Mix-CD, die sie für den Londoner Club Fabric eingespielt hat. Denn das Set enthält nicht nur neue Tracks von ihr, sondern auch zahlreiche Edits, die sie von Tracks befreundeter Produzenten anfertigte.
Den Ansprüchen der Minus-Labelphilosophie folgend, liefert Magda mit "Fabric 49" eine Mischung aus klassischem DJ-Mix und studiobasierter Remixarbeit.
Auf die Spitze trieb sie dieses Konzept bereits 2006 mit ihrer ersten Mix-CD "She's A Dancing Machine", auf der sie mehrere Dutzend einzelne Tracks zuerst auseinander nahm, um sie dann im Hybrid-Konzept ihres Sets neu zusammenzufügen.
Derart radikal geht Magda auf "Fabric 49" nicht vor. Die einzelnen Tracks bleiben als Einheit bestehen. Sie erfahren zumeist lediglich eine Erweiterung oder Ergänzung in Form zusätzlicher Spuren.
Den Grundstock des Sets bilden die Stücke ihrer Label-Kollegen von Minus. Sicherlich die Hälfte der Tracks stammt von alten Bekannten wie Gaiser, Marc Houle und Heartthrob.
Mit "At The Gate", "Draculan Love Attack" und "Moroder's Revenge" sind zudem drei neue, typische Magda-Stücke dabei. Alle mit den charakteristischen, ultratiefen Basslines, die zudem mit Änderungen in der Tonhöhe spielen. Sie sorgen zu Beginn des Sets für eine dunkle, geisterbahnhafte Stimmung.
Der Sound klart erst nach rund einem Drittel des Sets spürbar auf, schaltet auf durchgängig gerade Beats um und gewinnt so deutlich an Druck. Catorze, Marc Houle und Heartthrob markieren beim Index Nummer 6 den Wechsel in der Marschgeschwindigkeit.
In der Folge sind mit Cadenza-Chef Luciano und dem Schweizer Pop-Duo Yello auch zwei große Namen in der Setlist von Magda zu finden.
Während Luciano mit seinem feingliedrigen Minimal im Mix keine Überraschung darstellt, setzen Yello mit ihrem 83er Stück "Heavy Whispers" einen wohligen Kontrast zu den aktuellen Tracks der übrigen Produzenten.
Mehr solcher Überraschungsmomente hätten dem Mix von Magda gut getan. Über weite Strecken beschreitet sie mit ihrem Set ausschließlich wohlbekanntes Terrain, pflegt ihr Image als Minimal-Queen. An ihren hervorragenden, drei Jahre alten Mix kommt "Fabric 49" jedoch nicht ran.
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