laut.de-Kritik
Huldigt den House-Pionieren aus Chicago.
Review von Daniel StraubVor einiger Zeit meldete sich Marc Romboy, den manche noch als die eine Hälfte des Trance-Duos Marc Et Claude in Erinnerung haben, mit neuen Tönen zurück. Statt fülligen Flächen und progressiven Beats setzt er nun auf minimalistischen House. Dazu hat er auch gleich das passende Label gegründet: Systematic. Im vergangenen Jahr gab Marc mit einigen Maxis sowie einer Doppel-Mix-CD den Startschuss für den neuen Imprint.
An die Plattenspieler haben sich dafür der Labelchef selbst und Poker Flat-Urgestein Martin Landsky gestellt. Jetzt erscheint auf Systematic auch das erste Artist-Album von Marc Romboy. "Gemini" hält insgesamt elf Tracks bereit. Enthalten sind einerseits zahlreiche unveröffentlichte, andererseits aber auch einige Stücke, die zuvor bereits im DJ-freundlichen Maxi-Format erhältich waren.
Die primären Einflüsse, die den Hörer auf "Gemini" erwarten, sind in erster Linie in Chicago zu suchen. House ist der Brunnen, aus dem Romboy seine Inspiration schöpft. Vocals gehören deshalb knapp bei der Hälfte Tracks mit dazu. Am Mikrofon sind neben der altgedienten Detroit-Legende Blake Baxter auch Tommie Sunshine und die soulige Stimme von Robert Owens zu hören.
Die Vocal-Tracks machen dann auch die stärksten Momente des Albums aus. Während bei den Instrumental-Stücken Langeweile aufkommt, weil kaum eine Dramaturgie auszumachen ist, zünden dagegen Vocal-Tracks wie "I Need" oder "Freakin'". Über die volle Spielzeit bleibt "Gemini" jedoch etwas zu blass und setzt zu wenige Akzente. Daran ändert auch die solide Produktion von Marc Romboy nichts.