laut.de-Kritik

Der MC von Prodigy mit Voodoo-Grooves aus der Cyber-Hölle.

Review von

Fett! Es gibt nicht viel, was mich in letzter Zeit zum Tanzen gebracht hat. Aber wenn ich das 1:18 Minuten lange Instrumental-Intro von Maxims Solodebut höre, möchte ich von meinem Bürosessel aufspringen. Kein Wunder, der Mann kommt aus einem Rennstall, der für Qualität bürgt: The Prodigy. Diesen musikalischen Ritterschlag legt Maxim auch nicht ab, obgleich er seinen eigenen Stil entwickelt.

Hut ab! Die Scheibe hält das Niveau. Die Rhythmen, Sounds und Breaks der Beats und Bässe sind höllisch programmiert. Jeder Track groovt, selbst ein Song mit ungewöhnlicher Rhythmik wie "My Web". Liam Howlett, der übrigens bei der zweiten Single "Carmen Queasy" mitproduzierte, hat bei der Beat-Pfriemelei eben Maßstäbe gesetzt. Dies schmälert Maxim's Solo-Verdienste aber keineswegs.

Schön! Als Producer und MC verbreitet der Aktivposten von The Prodigy eine düstere Cyber-Stimmung. Alles vodoo-like und bedrohlich. Abwechslung ist trotzdem geboten. Dafür sorgen nicht nur die zahlreichen Mitstreiter wie Skin, Poetic und Diamond J. von den Gravediggas oder Maxims Cousine Trina Allen mit ihrem schnörkellosen Gesang. Auch soundtechnisch präsentiert Maxim seine eigenen Interpretationen von HipHop, Big Beat oder R'n'B. Rockmäßig sind "Backward Bullet" mit den Sneaker Pimps und "Soul Seller" mit seinen Indie-Gitarren Top-Nummern.

Schade! Das Album ist vielleicht einen Tick zu glatt produziert. Maxim's Hausband, die er übrigens nicht verlassen hat, klingt krachiger und rauher. Was soll's, dafür kommen seine HipHop-Einflüsse stärker zur Geltung. Aber kauft und hört selbst!

Trackliste

  1. 1. Hadrian's Wall
  2. 2. Killing Culture
  3. 3. Carmen Queasy
  4. 4. Spectral Wars
  5. 5. Hell's Kitchen
  6. 6. Scheming
  7. 7. Worldwide Syndicates
  8. 8. Soul Seller
  9. 9. Universal Scientist
  10. 10. My Web
  11. 11. Dominant Genes
  12. 12. Backward Bullet

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