laut.de-Kritik
Wie klingt's, wenn Papa Schlumpf Schneewittchen knattert?
Review von Michael EdeleHuargldöhns und was weiß ich noch alles. Wie klingt's, wenn Papa Schlumpf Schneewittchen knattert und dabei wie ein mongolischer Yeti auf Speed ins Albhorn trötet? Keine Ahnung, aber mir ist erst nach etwa 20 Sekunden aufgefallen, dass der CD Player springt und die neue Meshuggah nicht ganz so abgefahren klingt, wie ich zuerst dachte.
Nicht ganz, soll heißen, es ist immer noch Vorsicht geboten beim Konsum von "Nothing". Hätte man Dalí gebeten, nach den Vorgaben der Musik ein Gemälde zu entwerfen, sein Hirn hätte wahrscheinlich schon früher die weiße Fahne geschwenkt. Doch siehe da, es ergibt sich nach ausgiebigem Konsum von "Nothing" ein Sinn, ein Muster, der Hörer erlebt eine nachvollziehbare Musik, welche die investierte Mühe doppelt und dreifach entlohnt.
Mal im Ernst, wer hat erwartet, so was Lapidares wie nen 4/4 Takt vorgesetzt zu bekommen? Eigentlich keiner, denn was nicht mindestens in die Richtung 9/17 tendiert, fliegt bei den bekloppten Schweden eh raus. Meshuggah verfahren wieder nach dem Prinzip: "Strange music for strange people!" Kopfwehmusik pur, wie manche behaupten werden (und das zumindest beim Solo von "Perpetual Black Second" vollkommen zu Recht), extreme Musik, welche die Bezeichnung "progressiv" noch wirklich verdient, behaupte ich.
Dass Brachialität und Härte nicht unbedingt was mit Geschwindigkeit zu tun haben muss, zeigen Songs wie der Opener "Stengah" oder "Glints Collide" sehr deutlich. Trotzdem hätte ich die eine oder andere schnellere Nummer auf dem Album doch begrüßt, deswegen reicht's auch nicht zur Höchstnote. Auch nicht schnell, dafür mit deutlichem Unterschied zum Rest der Scheibe stehen "Nebulous" mit seinem Sprechgesang und das Instrumental "Obsidian" mit seinem ruhigen Anfang, welches dann aber irgendwie ziemlich in der Sackgasse landet.
Wie gesagt, hätte Dalí wohl längst das Papier-Hütchen auf der Birne und ein Jäckchen mit viel zu langen Ärmeln an. Wie es dem Künstler des Frontcovers mental geht, entzieht sich meiner Kenntnis. Das Ergebnis ist aber für mich eines der Besten der letzten Zeit.
3 Kommentare
hab mir die remix-scheibe gekauft ohne die band vorher gekannt oder gehört zu haben. die wurde ja überall in den himmel gelobt...
ich bereu diese investition bis heute... xD
ausser "spasm" (wasn geiler song btw) is da ja nix brauchbares oben... hört sich für mich alles gleich an, was nicht zu letzt an der extrem "abwechslungsreichen" darbietung des sängers liegt...
schnauze
nope