laut.de-Kritik
Kurzweilig kratzig: Skateboard raus und los.
Review von Andreas DittmannSkateboard raus, Millencolin rein. Sie sind wieder da: Sieben Jahre ist die letzte Platte schon alt. Seitdem ist nicht wirklich was Weltbewegendes passiert - also im Sound der Band zumindest. Die klingen noch genauso knackig wie früher und treiben ihren Punkrock mit Nikola Sarcevics charakteristischem Gesang mit der gleichen Freude die Straße runter, wie sie das auf den Alben davor schon getan haben.
"True Brew" macht also Spaß. Der Melodiereichtum der Schwedentruppe ist wieder mal klasse, und die Riffs fetzen. Trademarks wie zwei- bis dreistimmiger Gesang, kompakte Produktion und Texte zwischen Sozialkritik und Blödelei sind freilich auch dabei. Ein richtiger Knaller und Ohrwurm fehlt allerdings, dafür aber auch ein Totalausfall. Experimente wie Streicher oder ruhige Balladen fehlen, dafür hört man gute 30 Minuten schnörkellosen Punkrock, der richtig schön dreckig kratzt.
In "Egocentric Man" greift die E-Gitarre greift direkt an, die restliche Band stürmt hinterher und ab. "Chameleon" wagt zwar einen Ausflug in den Poppunk, stört aber kaum, denn gleich danach holpert das herrliche "Autopilot Mode" rein. "Wall Of Doubt" wird von Klavier eingeleitet. Lange bleibt das aber nicht, dann regieren wieder die E-Gitarren, diesmal in hymnisch. "Mr. Fake Believe" baut noch eine Slide-Gitarre ein.
In "Sense & Sensibility" prangern die Jungs die "racist jerks" ihrer Heimat an: "This state of mind is hard to get through / It makes me hate as much as you do / and clearly makes me see / You're just a racist clown to me". "Man Of 1000 Tics" hätte lustig werden können, scheitert aber an zu wenig Ideen. "I'm the man of thousand tics / You never know what I'll put out of my bag of tricks". Das ist dann unspektakulärer als es klingt. "I'll interrupt you again and again / I'll imitate and mimic your accent". Von den tausend Ticks ausgerechnet die langweiligsten ausgesucht.
"True Brew" gerät insgesamt nicht außergewöhnlich oder besonders. Aber es erfüllt seinen Zweck: Macht Spaß, kommt kurzweilig, weil richtig knackig und geht die ganze Zeit ab. Was will man von Millencolin schon mehr?
4 Kommentare mit 6 Antworten
Na das ist jetzt aber wirklich mal Musik für den lautuser_...
War von erster Stunde bis Home from Home großer Fan, si. Aber irgendwann ist man zu alt für so immer gleich klingenden FunPunk-Kram, die Zeit dieser Musik ist - zumindest für mich - vorbei.
Home from Home ist, meines Erachtens, die beste Platte von Millencolin (weil mit einem Bein im Rock stehend); danach kam nicht mehr besonders viel.
Die Neue macht jedoch Spass; besser, weil mit dem Hardcore flirtend, ist aber die neue Good Riddance.
ja. denn in einer zeit, in der die meisten (sexual)delikte in schweden von (muslimischen) einwanderern begangen werden, sind rassisten natürlich das wahre problem schwedens -.-
http://en.wikipedia.org/wiki/Immigration_a…
http://www.liveleak.com/view?i=de1_1394099…
es stimmt also, vermutlich hat doch jedes land die verbrecher, die es verdient
dennoch habe ich millencolin früher gern gehört
Geile Platte! Millencolin besinnen sich auf ihre alten Tugenden. Soll heißen, der Sound ist wieder mehr Richtung 90er Skatepunk. Wer darauf immernoch steht, der wird hier fündig!
Da gebe ich dir zu 100% Recht!
Dieser Kommentar wurde vor 9 Jahren durch den Autor entfernt.
Der Sound ist wie das gesamte Album einfach nur der letzte Rotz
Also so wie die letzten Jahre deiner "Karriere".
Mit etwas Verspätung muss gesagt werden: Super Album! Vielleicht, wenn man noch berücksichtigt, dass es eher neue Musik ist, Millencolins stärkstes Album (seit langem).
Verstehe nicht so ganz die 3-Sterne in Bezug auf das neue Album SOS, welches 4-Sterne hat. Für mich haben beide 4 verdient, dieses ist jedoch besser.
Kurz um: straight, melodisch, skatepunk, kompakt. Ich gebe sogar 5!