laut.de-Kritik
Melodien und Harmonien fügen sich perfekt in den harten Death Metal.
Review von Michael EdeleUrsprünglich legten Misery Index als technisch sehr anspruchsvolle Death Metal-Band los. Kein Wunder, schlielich lagen die Wurzeln der Truppe bei Dying Fetus. Deren John Gallagher gibt sich auch mal wieder bei "Colony Collapse" die Ehre. Im Laufe der Zeit gelang Misery Index aber mehr und mehr das Kunststück, ihre nach wie vor anspruchsvollen Songs eingängiger zu gestalten.
Nun liegt also seit längerer Zeit mal wieder ein Album der Herren vor, und "The Killing Gods" enttäuscht wirklich zu keiner Zeit. Zumal eingänger in diesem Fall einfach bedeutet, dass Jason Netherton und Co. mit Melodien und Harmonien arbeiten, die sich perfekt in ihren nach wie vor brettharten Death Metal einfügen.
Dennoch ungewöhnlich ist der Einstieg mit den amtosphärischen Intro "Urfaust". Allerdings nur, wenn man nicht weiß, dass die ersten fünf Stücke als ein großer Song mit dem Übertitel "Faust" gesehen werden müssen (die Thematik sollte wohl klar sein). "The Calling" legt gewohnt rasant und messerscharf los und lässt keinen Zweifel daran, dass die Herren nichts verlernt haben.
Vor allem das derb groovende "Conjuring The Cult" ist eine herausragende Nummer geworden, die fließend in "The Harrowing" übergeht. Der Titeltrack integriert die atmosphärischen Klänge und bleibt auch in dem Bereich. Das zunächst schleppende Tempo trägt dazu bei, aus dem Song etwas Besonders zu machen - bärenstark!
Interessant aber zu bobachten, dass Misery Index auch vor leichten Punk-/Rockeinflüssen nicht zurückschrecken, wie "The Weakener" und vor allem "Heretics" beweisen. Zum Schluss gibt es noch eine Brachialversion von Ministrys "Thieves Of The New World Order" auf die Fresse, und dann ist es auch schon wieder vorbei.
Bleibt eigentlich nicht viel zu tun - außer auf die Repeat-Taste zu drücken.
1 Kommentar
Nach 4 Jahren also ein neues MI Album.
Ich bin zwiegespalten.
Nachdem mich Dying Fetus mit dem 2012er "Reign Supreme" überraschten, kann mich "The Killings Gods" nicht ganz so überzeugen.
Es ist zwar die Entwicklung von "Heirs To Thievery" fortgesetzt worden, aber mir fehlt ein wenig die Abwechslung, kaum ein Lied, das heraus sticht. Es ist ein gutes Album geworden, welches sicherlich gegen andere Bands heraussticht, aber auf MI-Niveau gemessen ist eine gewisse Stagnation nicht von der Hand zu weisen.