laut.de-Kritik
Mehr Groove, weniger Härte vom legendären Rap-Duo.
Review von Stefan Johannesberg"It's the infamous back in the house once again!" Als Appetitanreger für das kommende Album "Amerikas Nightmare" werfen Mobb Deep den Vorabsampler "Infamous Allegiance" auf die asphaltierten Straßen der Ghettos. Dieser verfährt nach dem gleichen Muster wie die letztjährige Doppel-CD "Free Agents: The Murder Mixtape".
Durchzogen von Shout Outs der angesagtesten Mixtape-DJs Green Latern, Big Mike und Clue droppen Prodigy und Havoc Freestyles über bekannte Beats (Krs-Ones "Sound Of Da Police", Freeways "Freeway"), holen ein paar unveröffentliche Songs aus der Studiomottenkiste und stellen ihre Neuentdeckungen Chinky, Illa Ghee und Littles vor.
Erstere singt professioniell, aber glanzlos den Hook für "In The Hood", der "kranke Gangster" kommt auf "Give A Fuke" mit tief kantigen Flow als Schlägertyp, während Littles bei "Shook" nasal flowend eher den geheimnisvollen Paten hinter den Kulissen spielt. "You never know a wolve till you take him out the wood", droht Littles.
Mobster-Produzent Havoc kombiniert, wie auf dem 2001er Werk "Infamy" bereits ansatzweise ausprobiert, den typischen Mobb Deep-Sound mit modernen Neptunes-Ideen. Die ohnehin schon minimalistischen Loops ranken sich noch sparsamer um die staubtrockenen Beats ("Get It Right", "May Concern", "Three Stories"). So erhöhen die Queensbridge-Role Models zwar ihren Groove-Gehalt, verlieren aber auch an hypnotischer Härte.
Doch nicht nur in Sachen Hardcore geht die "Infamous Allegiance" im Vergleich zu früheren Produktionen als Verlierer vom Platz. Im Gegensatz zu 'echten' Mobb Deep-Alben wirkt die Produktion nicht so ausgefeilt, nicht brachial genug. Auch Emcee Prodigy verliert trotz kleinem Nas-Diss auf "That Mobb Deep etwas an Power und nuschelt auf "Want To Clap Me" wie 50 Cent. Wie man smooth und hart zugleich rappt, zeigt G-Unit-Mitglied Lloyd Banks auf dem letzten Song des Albums.
Die Bonus-DVD bietet derweil einen Ausblick auf den kommenden Murda Muzik-Film. Wie nicht anders zu erwarten, dreht sich dort alles um Sex, Money, Drugs, Gangsta und Rap. Straße halt. Für Fans only.
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