laut.de-Kritik
Eigenständiger Elektro-Indie in Interpol-Nähe.
Review von Gregory BritschDie Mobius Band stammt aus einem kleinen Kaff namens Shutesbury irgendwo in Massachusetts. In den USA vergleicht man sie mit The Postal Service oder Broken Social Scene, mit denen sie bereits auf Tour war. Was eigentlich nicht weiter verwundert, da das Trio um Ben Sterling, wie schon die beiden anderen Bands, in ihrem Songwriting Elektronik mit Gitarrenklängen kombiniert.
Elektro-Indie statt Indietronic heißt die Devise. Für die Attraktivität ihrer Musik spricht, dass sie von ihren in Eigenregie produzierten EPs über 4.000 Einheiten an den Mann brachten. Beim Debütalbum "The Loving Sounds Of Static" arbeitete die Mobius Band mit Peter Katis zusammen, der bereits für Interpol tätig war. Eine gewisse Ähnlichkeit zu den New Yorker Wave-Rockern ist dabei nicht ganz von der Hand zu weisen.
Doch anders als etwa die Editors setzt das Trio weitaus konsequenter auf einen eigenständigen Sound. Der Einfluss von Elektronik wirkt nicht aufdringlich, ihr Einsatz ordnet sich vielmehr in einem dezent gehaltenen, aber immer erkennbaren Maße in die Gesamtstruktur der Musik ein.
Mit der passenden Untermalung wie Flächen und Strings verschaffen die elektronischen Hilfsmittel einen positiven Effekt: Der Sound des Albums klingt voller. Selbstbewusst präsentieren die Landeier ihre ernsthaften und einprägsamen Songs, die bisweilen von einer skurrilen Leichtigkeit wie bei "Twilight" oder von einer treibenden Dringlichkeit wie beim Titelstück gekennzeichnet sind. So weicht die anfängliche Skepsis nicht zuletzt Dank Stücken wie "You're Wrong" und "Doo Wop" einem Mitwippen. Wieder einmal beweist Ghostly International seinen guten Riecher für hoffnungsvollen Nachwuchs mit Talent.
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