laut.de-Kritik

Dubstep für zartbesaitete Gemüter.

Review von

Nach ihrem ersten Album "Crooks & Lovers" haben sich die beiden Jungs hinter Mount Kimbie ein gutes Stück weiterentwickelt. Der Stil des Duos lässt sich zwar auch drei Jahre später in keine definierbare Kategorie einordnen, aber genau das hält das Konzept spannend. Ambient Music, Future Garage oder Post-Dubstep – Dominic Maker und Kai Campos öffnen mit ihrem zweiten Longplayer "Cold Spring Fault Less Youth" einfach eine weitere, noch unbenannte Genretür.

So kredenzen die elf eindrucksvollen Songs eine bunte Mischung aus Elektro, Indie und experimentellen Instrumentaleinflüssen. Für ihre farbenfrohe Melodiewelt ließen die britischen Klangkünstler dieses Mal fast ausschließlich die Finger von der elektronischen Produktionsweise und MIDI-Controllern, und öffneten ihren Sound verstärkt für akustische Sounds.

Die Singleauskopplung "Made To Stray" ist ein starker Track mit Hymnencharakter, auf dem erstmalig die Stimmen beider Produzenten auftauchen. Unaufhaltsam baut sich die fröhlich-berauschende Melodie bis zum Einsatz der Vocals imposant auf und feuert mit angenehmen Subbässen in psychedelische Sphären.

Für textlastige Songs wie "You Took Your Time" und "Meter, Pale, Tone" holten sich die Engländer das poetische Talent von King Krule ins Studio. Mit kräftigem Sprechgesang verpasst er der Platte ein paar individuelle Singer- und Songwriter-Elemente. Ein verträumter Sound aus zurückhaltenden Beats und harmonierendem Gesang leitet das Album mit "Home Recording" bereits ein. Dagegen ist "Sullen Ground" eine vergleichsweise düstere Nummer aus minimalistischen Synthieflächen und gedämpften Stimmungsbildern.

2013 haben Mount Kimbie aus dem arhythmischen Dubstep definitiv die Dunkelheit vertrieben und eine gefühlvolle Art elektronischer Musik erschaffen, die entspannte Melancholie verbreitet.

Trackliste

  1. 1. Home Recording
  2. 2. You Took Your Time
  3. 3. Break Well
  4. 4. Blood and Form
  5. 5. Made To Stray
  6. 6. So Many Times, So Many Ways
  7. 7. Lie Near
  8. 8. Meter, Pale, Tone
  9. 9. Slow
  10. 10. Sullen Ground
  11. 11. Fall Out

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