laut.de-Kritik
Wie Gothic auch 2006 noch klingen darf.
Review von Michael EdeleDie ehemaligen Fields-Musiker Tony Pettitt (Bass) und Simon Rippin (Drums) haben mit Sänger/Gitarrist Peter 'Bob' White ihr zweites Album am Start und zeigen darauf eindrucksvoll, wie sich Gothic-Rock auch 2006 noch anhören darf. Die Betonung liegt hier eindeutig auf Rock, denn auch wenn ein paar eher melancholische Sachen auf dem Album zu hören sind, so bewegt sich doch der Großteil in sehr rockigen Gefilden.
"Light My Way" und auch "My Possession" sprechen da eine deutliche Sprache, und auch das anschließende "Caged" schließt sich dem nahtlos an. Der Bass grummelt schön vor sich hin, ein paar leichte Leads und Bobs tiefe, leicht brüchige Stimme garnieren die Strophe, ehe es zum Chorus hin auch schon mal laut werden darf. Hier klingt nichts schnarchig-verstaubt, sondern erinnert vielleicht sogar ein wenig an Sentenced.
Etwas ruhiger und deutlich epischer geht es bei "One Moment Between Us" zu, doch dass sie dem staubigen McCoy auch in Sachen Düsternis und Atmosphäre locker das Wasser reichen können, verdeutlicht das melancholische "Rise". Nicht unbedingt viel schneller, aber deutlich wuchtiger ertönt danach "Black Sun", ehe "Descent" zeigt, zu was die Fields zu ihren besten Zeiten fähig waren. Für mich der geheime Hit des Albums.
Das achtminütige "Senseless" beginnt zwar sehr düster und bedrohlich, entwickelt sich aber mehr und mehr zu einer Nummer, die etwas Positives ausstrahlt, ja beinahe schon fröhlich zu nennen ist. Zwar bricht diese Stimmung immer mal wieder ein, baut sich aber genauso wieder auf. Auch nicht unbedingt das, was man von der Band aus London gemeinhin erwartet.
Dafür beschließen sie das Album mit dem düster-melancholischen "Dead Pool", mit dem sie sich mit Sicherheit nicht hinter irgendeinem Carl McCoy verstecken müssen. Solange die Fields Of The Nephilim genauso aktiv sind wie NFD, dürften für den traditionsbewussten Gothic-Fan goldenen Zeiten anstehen.
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