laut.de-Kritik
Hip Hop aus St.Louis, der Heimat des Blues.
Review von Hagen WäscheDie größten Namen des Blues geben St. Louis als ihre Heimat an. Auch Cornell Haynes a.k.a. Nelly kommt aus der mittelgroßen Stadt am Mississippi. Doch die ist wohl nur wenigen durch ihre Hip Hop-Szene bekannt. Mit seinem Debut "Country Grammar" belehrt uns Nelly eines Besseren und präsentiert Hip Hop aus St. Louis. Natürlich kann sich auch Nelly nicht vom übergroßen Schatten seiner Heimat lösen: "I´m rappin the Blues. I like to think of my music of a Jazz form of Hip Hop."
Der Opener "St Louie", eine Ode an seine Heimatstadt, hat zwar mit Blues nichts zu tun, lässt aber trotzdem aufhorchen. Das hört sich wirklich anders an, als das, was wir von West- oder Eastcoast gewohnt sind. Slappender Bass, groovy Beats und Nellys smoother Rap-Style klingen gar nicht nach der Masse mittelmäßiger Hip Hop-Scheiben.
Die anfängliche Euphorie ist jedoch schnell verflogen, wenn man sich die folgenden Songs zu Gemüte führt. Nelly hat nicht viel Abwechslung zu bieten. Musikalisch fährt er auf ein und derselben Schiene und die Texte sind auch nicht gerade originell: Dicke Autos, Mädels, die bösen Anderen - das Übliche eben. Selbst die Unterstützung von einigen Guests wie The Teamsters oder City Spud hilft der Platte nicht mehr auf die Sprünge.
So zieht sich die höchstens durchschnittliche CD über 15 Stücke ihrem Ende entgegen und langsam fängt der ständig gleich bleibende Beat an zu nerven. Das Potential von Nelly reicht leider nur für einen Song. Ein ganzes Album ist dann doch eine Nummer zu groß und St. Louis bleibt ein Synonym für guten Blues.
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