laut.de-Kritik
Death Metal mit Hobby-Ägyptologe.
Review von Michael EdeleNanu? Haben Nile etwa eine CD veröffentlicht, ohne dass man was davon mitbekommen hätte? Zumindest könnte man diesen Eindruck beim Intro "Anemic Assurgency" bekommen. Wie auch immer, Nervecell haben ihr neues Album am Start und berufen sich - zumindest im Intro - auf ihre orientalischen Wurzeln.
Gab es davon auf dem Vorgänger "Preaching Venom", von ein paar Skalen abgesehen, noch so gut wie gar nichts zu hören, so schimmern die Wurzeln der Band diesmal zumindest durch. Neben besagtem Intro ist damit der Song "Shunq (To The Despaired ... King Of Darkness)" gemeint, in dem Fronter James auf arabische Vocals zurückgreift. Zudem gibt Hobby-Ägyptologe Karl Sanders von Nile einen Gastbeitrag.
Das wars dann aber mit den Reminiszenzen an die arabische Welt, denn Nervecell bleiben in erster Linie eine Death Metal-Band mit relativ hohem technischen Anspruch. Hört euch einfach mal den Titeltrack oder "Imprint" an. Wie bereits auf dem Vorgänger sind Parallelen vor allem zu amerikanischen Kollegen wie Immolation, Suffocation oder auch Kataklysm in der Gitarrenarbeit hörbar.
Leider finden sich keine wirklichen Infos, ob die Jungs aus Dubai für die Aufnahmen einmal mehr dem Psycroptic-Drummer David Haley vertrauten, oder ob Gitarrist Rami die Scheibe programmierte. So oder so ist das Ergebnis als positiv zu werten, auch wenn der Drumsound mal wieder Geschmacksache ist.
Mit "The Taste Of Betrayal" hat die Band wieder ein schönes Instrumental dabei, das man ebenfalls mit orientalischen Skalen hätte spicken können. Die Möglichkeit nutzen Nervecell aber leider nicht, sondern setzen auf traditionelle, westliche Klänge. Und so bleibt man eben im direkten Vergleich doch ein wenig hinter den Vorbildern zurück.
1 Kommentar
Death Metal mit miesem Drumsound ist einfach Mülltüte. Wie ein Auto ohne Räder.