laut.de-Kritik
Markante Melodien zwischen derbem Geknüppel.
Review von Michael EdeleWer sich jetzt wundert, dass von den Kanadiern Neuraxis schon wieder ein Album erscheint, dem sei gesagt, dass die letzte Veröffentlichung "Thruth Imagery Passage" in den USA schon seit 2003 auf dem Markt ist. Den Euro-Vertrieb haben sich Earache eben erst 2005 gesichert.
Als Import konnte man sich das Teil natürlich schon deutlich früher ins Regal stellen und dort stand es wahrscheinlich in unmittelbarer Nähe zu Bands wie Kataklysm oder Cryptopsy. Da gehört auch das neue Werk "Trilateral Progression" hin, das einmal mehr allerfeinsten, technischen Death Metal bietet, wie er in Kanada scheinbar schon an der Tagesordnung ist.
Neuraxis setzen auf ihrer aktuellen Scheibe aber nicht nur auf Technik und Geschwindigkeit, sondern immer wieder auf Melodie. Das kommt verstärkt bei den kurzen Intros zu einzelnen Songs zum Einsatz, aber selbst zwischen dem derbsten Geknüppel blitzt immer wieder ein markantes Solo oder eine Leadmelodie auf. Das macht das Album auch für Leute interessant, denen Extrem-Techniker wie Hate Eternal oder Konsorten nicht viel geben.
Den hustenden Hund in "Clarity" und "Thought Adjuster" kenn ich doch, oder? Klar, dabei handelt es sich tatsächlich um Jason Netherton von Misery Index. Die Geräusche höre ich aus 60 Espresso-Maschinen heraus. Doch auch einer der beiden Despised Icon-Shouter, nämlich Alex Erian, darf ein paar Mal ins Mikro röcheln. Kein Wunder, schließlich hat Gitarrist Yannick St.Amand die Funktion des Engineers auf dem Album übernommen.
Damit ist aber noch nicht alle musikalische Prominenz erwähnt, denn gemixt hat "Trilateral Progression" Carpharnaums Jason Suecof. Dieser hat Tracks wie "Monitoring The Mind" oder "Chamber Of Guardians" (dumm, wenn das im Booklet "Gaurdians" geschrieben wird) einen klaren, aber kräftigen Sound verliehen. Hier darf auch Mr. Netherton nochmal husten. "Axioms" beginnt zwar auch rein akustisch und dauert auch nicht mal schlappe zwei Minuten, macht aber die letzten 30 Sekunden nochmal Dampf.
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