laut.de-Kritik
Muzak for the jilted generation.
Review vonAuf dem Frontcover rangeln ein Junge und ein Mädchen noch miteinander, auf dem Backcover stehen die beiden schon küssend hinter der nächsten Mauer. Eine Lovestory im Miniformat, zugeschnitten auf den Massenmarkt. Nett. Vorhersehbar. Schon tausendmal gesehen. Die CD dazu: "Sticks And Stones" von New Found Glory. Zugeschnitten auf den Massenmarkt. Nett. Vorhersehbar. Siehe oben.
Nachdem ihr letztjähriger Zweitling auf ordentliche Resonanz bei der pubertierenden Zielgruppe gestoßen ist, bitten New Found Glory nun frei nach "Dinner For One" erneut zu Tisch. The same procedure as last year. Revolutionen finden nur im Kleinen statt. So prahlt das Plattenlabel in ihrer Info damit, dass New Found Glory sich textlich abwechslungsreicher als auf dem Vorgänger geben. Nur noch drei Viertel der Songs drehen sich um Liebe(-skummer). Außerdem ist der Sound noch ein wenig aufgeplustert und blankgewienert. Sonstige Veränderungen oder gar Innovationen: Fehlanzeige.
Statt dessen dröhnt knapp 40 Minuten lang topfrische Trend-Rockmusik aus den Boxen. Fröhlich schrammelnde Gitarren treffen auf hymnische Refrains treffen auf eingängiges Songwriting. Der Fuß wippt im Takt, man singt ein paar Zeilen mit und kann die CD einfach mal im Hintergrund laufen lassen. Schmiegt sich wunderbar ans Ohr und tut garantiert niemandem weh. Es poppt, es -punkt, es plätschert. Muzak for the jilted generation. Und wenn am Ende die Musik für 20 Minuten bis zum Hidden Track aussetzt, merkt man davon überhaupt nichts.
Ob die Welt darauf gewartet hat, darf angezweifelt werden. Nichtsdestotrotz muss man feststellen, dass "Sticks And Stones" nicht weniger als ein nettes Sommeralbum ohne Höhe- und Tiefpunkte ist. Aber eben auch nicht mehr. Kann man sein Geld reinstecken, muss man aber nicht.
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