laut.de-Kritik
Tolle Songs, die sich allerdings oft sehr ähnlich sind.
Review von Elena VasilicoNew Years Day, die Band rund um Ash Costello, ist eine der bekannteren Female Fronted-Bands in der Rock- und Metal-Szene. Nach fünf Jahren ohne neues Album waren die Erwartungen an "Half Black Heart" dementsprechend hoch. Doch leider werden sie nicht ganz erfüllt.
Das Album fängt mit den vier Pre-Releases "Vampyre", "Half Black Heart", "Hurts Like Hell" und "Secrets" an. Die Songs funktionieren super als einzelne Singles. Sie sind auch super produziert, sich jedoch als Opener für diese Platte ein bisschen zu ähnlich in ihrer Struktur. Alle Songs starten mit heavy Gitarren-Riffs, gefolgt von einer Mischung aus Pop- und Scream-Vocals, die in der Bridge kurz noch ein bisschen kräftiger werden. Das sind an sich gute Lieder, nur in der Reihenfolge etwas langweilig.
Darum ist es doch erfrischend, mit "Fearless" eine erste Abwechslung zu bekommen. Der Song startet mit einer ruhigeren Zusammensetzung von Piano, Gitarren und programmierten Drums. Costellos Stimme spielt mit dem Beat, bevor im Chorus die Gitarren mehr einsetzen und sie ihre Stimme an Screams angleicht. In der Bridge finden noch leichte Electro-Einschläge ihren Platz. Die nächsten Tracks "Bulletproof" und "Burn It All Down" liefern am meisten Radio-Potential. Beide haben einen guten Misch aus Rock- und Pop-Vocals. Die Instrumente sind weder zu heavy für "Nicht-Metal-Fans", noch zu poplastig für alle, die Mainstream-Pop absolut nicht ausstehen können. Eben perfekte Radiosongs.
Mit "I Still Believe" schafft es ein fünfter Pre-Release auf das Album. Costello sagt zu dem Lied, dass sie es bereits 2020 geschrieben haben. Es soll die Frustration vieler Bands während der Covid19-Pandemie darstellen. Die Sängerin fühlte sich nach eigenen Angaben verloren und unsicher, was die Zukunft angeht. Aber sie wollte trotzdem nicht aufgeben. Die Lyrics "I refuse to give up / I refuse to back down" beschreiben genau das. Zusammen mit ein paar Electro-Vibes und poppigen Vocals ist der Song einer der besten des Albums.
"Half Black Heart" ist ein solides Album, das die letzten Jahre der Band zusammenfasst. Trotzdem wünscht man sich als Hörer:in vor allem in der ersten Hälfte ein bisschen mehr Abwechslung. Die zweite Hälfte überzeugt in dem Aspekt eher, lässt allerdings noch Raum für mehr. New Years Day ist aber trotz all der Nörgelei eine Band, die man nicht so schnell aus den Augen verlieren sollte.
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