Als Gegengewicht zu all den Würstchenpartys stehen hier ausschließlich Frauen auf der Bühne. Bereits bestätigt sind Mine, die No Angels und Lea.
Köln (dani) - Zwar wird die Party doch nicht "Ring am Rock" heißen, dem stehen vermutlich namensrechtliche Gründe entgegen. Steigen soll sie aber dennoch: Carolin Kebekus setzt ihre Ankündigung, ein Festival mit rein weiblichem Line-Up auf die Beine zu stellen, in die Tat um. Am Pfingstmontag, dem 6. Juni 2022, wird im Kölner Tanzbrunnen das erste DCKS Festival über die Bühnen gehen. Zugesagt haben bisher unter anderem Mine, Lea und die No Angels, weitere Künstlerinnen werden folgen. Dabei sollen neben bereits bekannten Musikerinnen auch Newcomerinnen aus Indie, Pop und Hip Hop eine Bühne finden.
Frauen können Vorbilder sein - wenn man sie sieht
"Frauen können Vorbilder sein für andere, und Mädchen sehen, dass auch sie Rockstars sein können", davon ist Kebekus zwar überzeugt, das mit dem Sehen-Können ist allerdings bisher das Problem: Die großen Festivalveranstalter glänzten auch in der jüngeren Vergangenheit nicht gerade mit Geschlechtergerechtigkeit. Die Line-Ups spiegelten die Unterrepräsentation von Frauen meist recht deutlich, oft lag der Anteil nicht-männlicher Acts sogar deutlich unter zehn Prozent.
Als Reaktion darauf träumte Carolin Kebekus im Sommer von einem Festival mit ausschließlich weiblich besetztem Programm, um ein Zeichen für die Sichtbarleit von Künstlerinnen setzen. Dass sie diese Idee nun in die Tat umsetzen kann, dankt sie vor allem der positiven Resonanz von Musikerinnen, Veranstalter*innen und Agenturen, aber auch dem WDR, der als Medienpartner des DKCS Festivals auftritt.
Comedy hat das gleiche Problem
Nicht nur in der Musik, sondern auch in anderen Bereichen der Entertainmentbranche kämpfen Frauen um Sichtbarkeit. "In der Comedybranche gibt es das gleiche Problem", weiß Carolin Kebekus. Auf einer zweiten Bühne soll deshalb in Gesprächen und Diskussionsruden Ursachenforschung betrieben und nach Wegen aus dem Dilemma gesucht werden. Zu den ersten hierfür bestätigten Talk-Gästen zählen Stand-Up-Comedian Hazel Brugger und die Radiomoderatorin und Podcasterin Laura Larsson.
Männer ausdrücklich erwünscht
Auch, wenn es in Zeiten überall wieder herunterrasselnder Rollläden ein wenig skurril anmutet, ein Festival zu planen: Bis Juni dauert es ja noch ein Weilchen, und die Hoffnung, dass im Sommer 2022 wieder Veranstaltungen möglich sein werden, ist ein zähes Biest. Die Veranstalterinnen freuen sich jedenfalls auf "ein richtig schönes Open-Air-Event mit toller Musik, kühlem Bier, kurzen Kloschlangen und (hoffentlich) gutem Wetter. Und vielleicht gibts sogar 'nen Handbrot-Stand für alle Festival-Profis! Männer sind übrigens ausdrücklich erwünscht, dieses Mal jedoch halt nur im Publikum."
Der Vorverkauf startet morgen.
13 Kommentare mit 13 Antworten
Da kommen wieder bestimmt ganz viele sachliche und differenzierte Kommentare
Coole Idee! Aber bei allen genialen Künstlerinnen, die es gibt, musste es unbedingt LEA sein? Uff!
Ha! Identischer Kommentar in der selben Minute! Grüsse!
Kann man so machen. Dann aber bitte auch auf die Qualität achten. Lea, No Angels, Mine - puh...
Hö? Mine geht doch vollkommen klar. Zumindest nicht ansatzweise in der selben Niveaukategorie wie die anderen beiden.
Fand die feministischen Bemühungen von Lemmy damals irgendwie authentischer und vom dem empfohlene Frauenbands hatte auch tatsächlich was drauf, anstatt Industrieprodukte zu sein…
Katastrophen-Line-up.
Meine Vorstellung von einem Festival mit rein weiblicher Beteiligung sähe eher so aus:
Emma Ruth Rundle
PJ Harvey
Warpaint
Zola Jesus
Goldfrapp (ok, nur zu 50% weiblich)
Cat Power
Fiona Apple
Daughter
Le Butcherettes (ok, aktuelle Besetzung nicht rein weiblich).
Das da oben ist doch Realsatire.
Na ja, dass sie ihre eigenen Funk und Fernsehkontakte nutzt ist ja erst mal genauso wenig verwerflich wie das eine Auge auf der Rentabilität eines solchen Erstversuchs zu halten und entsprechend zahlungsfreudiges Publikum durch äußerst bekannte und verkaufsträchtige Acts in D zu ziehen... Gerade in so nem Land wie hier mit einem auffällig seichten Kulturgeschmack in der Breite wird es nämlich bei einem Wunsch-Lineup wie z.B. dem von jenzo (entspricht zu mind. 98% meinem eigenen Wunsch-Lineup, sollte klar sein ) ziemlich schnell sehr kompliziert am Ende nicht noch aus der eigenen Tasche fett drauf legen zu müssen und sich eine Wiederholung desselben zu sparen...
...weswegen ich der Caro da echt einen schnöden "Mittelweg" ans Herz legen würde - hol halt was wirtschaftlich nötig ist und ab da nur noch Geheimtipps von hier, deinem Lebensgefährten oder deinem eigenen mal tiefer in die Szene neuer, junger, unabhängiger Musikerinnen mit eigener Visionen abtauchen. Anna von Hausswolff trotzdem nicht vergessen bitte, hm? Danke.
Korrekt.