Ärger um Eminem und kein Ende abzusehen. Während sich in Deutschland die Hetze gegen den weißen Rapstar in Grenzen hält, geht es in den englischsprachigen Ländern hoch her. In den USA ereicht die hitzige Diskussion vor den Grammy-Awards ihren Höhepunkt, in Großbritannien beginnt erst jetzt, kurz vor dem Tourstart, die große Kontroverse.

Manchester (stj) - Lieber negative Publicity als gar keine, wird sich Eminem denken. So verbieten ihm die britischen Behörden in Manchester, während des Konzertes seine Kettensäge anzuwerfen. Zudem stieß die Insel-Polizei eine ernstzunehmende Warnung gegen Mr. Mathers aus. Er solle doch die Drogen zu Hause lassen, denn das Auge des Gesetzes wache über ihn, ließen die Bobby's verlauten. Beim Gig in Hamburg hatte er auf der Bühne über Drogen philosophiert, und, Gerüchten zu Folge, unter Einfluss der Modedroge Exstacy gestanden.

Ganz andere Drogen scheinen das Studentenkomitee von der Sheffield University in London zu verwirren. Das Komitee verbot dem College-Radio und den Club-DJ's, Eminem-Songs zu spielen. Es dürfen auch keine Artikel von ihm in der Studentenpresse mehr erscheinen. Selbst seine T-Shirts sind auf dem Uni-Gelände tabu. Verbotsbrechern drohe der Entzug der Lizenz. Ausschlagend für die Verbannung seien die schwulenfeindlichen Texte Eminems. Wir dulden keine Diskriminierung jeglicher Art, so ein Sprecher. Die Studenten haben aber noch die Möglichkeit, den Bann per Abstimmung aufzuheben. Dan Morfitt vom College-Radio versteht die ganze Aufregung nicht. "Wir argumentierten erfolglos, bis wir blau in der Fresse waren, dass wir alle über 18 sind und keiner von uns seine Meinung über die Homosexualität auf Grund von Texten eines Sängers ändert."

Trotzdem versuchen die Organisatoren der Brit Awards 2001 Eminem für ihre Veranstaltung am 26. Februar im Earl's Court in London zu buchen. Unerwartete Unterstützung erhält the Real Slim Shady auch von Elton John. Englands Finest hatte schon vor ein paar Monaten Gefallen an Eminem gefunden. Nun macht das Gerücht die Runde, dass die schwule Poplegende einen gemeinsamen Auftritt bei den Grammy-Awards am 26. Februar plant. Dieses Duett würde den angekündigten Protesten der GLAAD (Gay & Lesbian Alliance Against Defamation) durchaus den Wind aus den Segeln nehmen. Diese Organisation möchte während der Awards im Verbund mit anderen homosexuellen Gruppierungen vor der Halle demonstrieren.

Doch Eminem bekommt auch in den USA Zustimmung aus einer eher unerwarteten Richtung. Als einziger weißer Künstler ist er für den begehrten Soul Train Award nominiert. Die Veranstaltung besitzt in der afro-amerikanischen Kultur einen hohen Stellenwert und zeichnet Artists in den Bereichen Soul, R&B und Rap aus. Eminem geht in der Kategorie "Best Rap or R&B, Soul Album of the Year" ins Rennen.

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