Ein Mann und seine Gitarre: Konzertabende mit dem schwedischen Singer/Songwriter sind Balsam für die Seele.
Hamburg (laut) - Ein Mann, seine Gitarre und eine unverwechselbare Stimme: José González zog gestern Abend das Publikum im vollen Kampnagel (K6) im Hamburger Stadtteil Winterhude in seinen Bann. Ein Setting, das dem schwedischen Singer/Songwriter nur zu gut geläufig ist - verdientermaßen.
Im Movie-Format
Denn seine Songs veredeln längst auch Hollywood-Movies und treffen direkt ins Herz der Zuhörer:innen - ob diese nun am Lagerfeuer sitzen, im Kinosessel oder im Konzertsaal stehen.
Und so verzaubert José Hamburg mit viel Atmosphäre und Gefühl im wahrsten Sinne des Wortes über anderthalb Stunden lang. Der Schwede spielt Konzerte, die keiner aufwändigen Show bedürfen, lediglich einige Visuals beleuchten den Hintergrund. Davor sitzt González mit gebührendem Abstand zum Publikum.
"I am like a goldfish"
"Line Of Fire", "El Invento", "Leaf off / The Cave", "Swing" und natürlich "Teardrop" stehen auf der Setlist. Aber auch Songs seines aktuellen und vierten Studioalbums "Local Valley" von 2021, etwa "Visons", kommen auf die Bühne. Nach gut einer Stunde verlässt José die Bühne wieder. Aber nur, um unter tosendem Applaus zurückzukehren: "A pleasure. Thank you Hamburg!" Die direkte Nachfrage eines Konzertbesuchers, ob er davon denn "überrascht" sei, beantwortet der Schwede unter dem Gelächter des Saals entwaffnend ehrlich: "After 1.200 shows I am always surprised. I forget. So I am like a goldfish."
Überhaupt bleibt die Stimmung bis zum Ende dieses schönen Abends relaxt und freundlich. Im Zugabenteil kredenzt José dann u.a. noch weitere Hits wie "Crosses". Der Kreis schließt sich mit dem The Knife-Cover "Heartbeats", das dem Mann aus Göteborg, der nach wie vor noch dem seit Jahren stillgelegten Duo Junip angehört, in den Nullerjahren den Durchbruch als Soloartist brachte.
Text und Fotos: Björn Buddenbohm
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