Bob Geldof schreibt Political Correctness richtig und groß: Er verbietet allen aufspielenden Musikern Bush-Bashing und Kommentare zum Irakkrieg.

London (mma) - Ein äußerst politisches Ereignis ohne Kontroverse? Klingt merkwürdig. Trotzdem gilt Kritik am US-Präsidenten und am britischen Premier bei der Neuauflage von Live Aid als Tabubruch. Festivalinitiator Bob Geldof höchstpersönlich hat den auftretenden Künstlern den Maulkorb verpasst. "Absolut kein Gegeifere oder Wettern gegen Bush, Blair oder den Irakkrieg. Das ist nicht der Grund, warum du für einen Auftritt eingeladen wurdest", wird er von einem namentlich nicht genannten Musikmanager zitiert.

Das einzige politische Anliegen sei die Hilfe für Afrika. "Live 8" wendet sich an den zeitnah stattfindenden G8-Gipfel im schottischen Gleneagles. Die Veranstaltung ist für acht Städte weltweit geplant und soll die Staatenlenker zu verstärktem Engagement für Afrika bewegen. Klar, dass da allzu direkte Kritik an den Machtzentralen der Welt einen eher unerwünschten Effekt haben könnte. Im Interview mit dem Time-Magazin äußerte Geldof sich zudem Bush gegenüber wohlwollend. Der habe sich mehr als jeder andere Präsident zuvor für Afrika eingesetzt.

Während sich nun das Lineup für die kanadische "Live 8"-Ausgabe in Toronto konkretisiert, bestätigt in Deutschland eine Konzertagentur die Verpflichtung weiterer Acts. Danach stehen am 2. Juli neben Green Day, Die Toten Hosen, a-ha und Wir sind Helden auch Herbert Grönemeyer, Roxy Music und Audioslave unter dem Brandenburger Tor auf der Bühne. Mit Travis und Nena führe man derzeit noch Gespräche über einen eventuellen Auftritt. Der Meldung, die Sex Pistols würden sich für das London-Konzert wiedervereinigen, folgte inzwischen ein Dementi.

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