Seit 1981 spielten die Großväter des psychedelischen Progrocks nicht mehr zusammen. Für den guten Zweck kommen Pink Floyd nun doch noch einmal zurück.
London (mma) - Um es mit dicken Galliern zu sagen: Die spinnen, die Briten. Zwischen Fünfuhrtee und Rheumasalbe traf den Gitarristen David Gilmour der Geistesblitz - Pink Floyd müssen sich für Live Aid II wiedervereinen! Bassist und Songwriter Roger Waters war 1981 ausgestiegen, doch das Live Aid-Anliegen überzeugte auch ihn, er sagte zu. Somit ist es offiziell: Gilmour, Waters, Drummer Nick Mason und Keyboarder Richard Wright stehen am 2. Juli beim Londoner Live Aid-Gig gemeinsam auf der Bühne - zum ersten Mal seit 24 Jahren. Da wirkt das deutsche Aufgebot mit BAP und Peter Maffay doch etwas fad.
"Wie die meisten Menschen möchte ich alles tun was ich kann, um die G8-Staatschefs zu Zugeständnissen bei der Beseitigung der Armut und höheren Hilfsgeldern für die dritte Welt zu bewegen", erklärt Gilmour. Und weiter: "Sämtliches Gezänke zwischen Roger und der Band in der Vergangenheit ist in diesem Zusammenhang so unbedeutend." In den Achtzigern hatten sich der Bassist und die anderen Mitglieder der britischen Prog-Pioniere wegen der Namensrechte an Pink Floyd zerstritten. Wenn die Wiedervereinigung für das Konzert helfe, Aufmerksamkeit zu schaffen, sagt Gilmour nun, dann sei es das definitiv wert.
Unterdessen freut sich Live Aid-Initiator Bob Geldof über einen großen Erfolg: Auf dem G8-Gipfel in London am Samstag einigten sich die führenden Industrienationen und Russland auf einen vollständigen Schuldenerlass für die ärmsten Länder der Welt. Dazu zählen insgesamt 18 Nationen, allen voran afrikanische Staaten wie Äthiopien, Ruanda und Tansania. Geldof, der vergangene Woche noch am Live Aid-Erfolg zweifelte: "Morgen werden 280 Millionen Afrikaner zum ersten Mal in ihrem Leben aufwachen, ohne Ihnen oder mir einen Pfennig zu schulden." Dennoch liege noch ein langer Weg vor allen Aktivisten. Live Aid II habe nun als neues Hauptziel, die Politik zur Verdopplung der Entwicklungshilfen für Afrika und gerechtere Handelsbedingungen zu bewegen.
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