Der Berliner Streamingdienst entlässt mehr als ein Drittel seiner Mitarbeiter und schließt die Standorte in London und San Francisco.

Berlin (joga) - In den letzten Monaten hatte es immer wieder Verkaufsgerüchte gegeben. Noch Anfang der Woche berichtete die New York Post, Soundcloud befinde sich in Übernahmeverhandlungen mit Unternehmen wie Apple, Deezer und sogar Google.

Daraus wird zumindest vorerst nichts: Mitgründer Alex Ljung hat gestern in einem Blog-Post drastische Sparmaßnahmen angekündigt. Demnach kündigt Soundcloud 173 von zuletzt gut 400 Mitarbeitern und schließt zwei von vier Standorten. Ljung zufolge sollen die Einsparungen den langfristigen Erfolg des Unternehmens und seine Unabhängigkeit sichern.

Die Lage bleibt angespannt

In seinem Beitrag schreibt Ljung auch, das Soundcloud seinen Umsatz im vergangenen Jahr verdoppelt habe. Dennoch bleibt die finanzielle Lage des Unternehmens angespannt, da die meisten der angeblich über 175 Millionen monatlich aktiven Nutzer lediglich das kostenlose Angebot nutzen. Es wird schon seinen Grund haben, dass Soundcloud bislang keine Zahlen veröffentlicht hat, wie viele Nutzer sich beispielsweise für das kostenpflichtige Angebot Soundcloud Go entschieden haben.

Branchen-Insider hatten deshalb zuletzt wiederholt von einer möglichen Übernahme von Soundcloud berichtet, auch Spotify war als möglicher Käufer gehandelt worden. Bislang haben Investoren etwa 200 Millionen Euro in das Unternehmen gesteckt, weiteres Geld nachschießen um den Geschäftsbetrieb zu finanzieren, wollten sie jedoch nicht mehr, schreibt Gründerszene.

Soundcloud zieht die Notbremse

Nun zieht Soundcloud also die Notbremse, schließt die Büros in London und San Francisco und betreibt damit nur noch Standorte in Berlin und New York. Für die Nutzer mag es von Vorteil sein, wenn die Plattform unabhängig bleibt. Für die 173 gekündigten Mitarbeiter ist es auf jeden Fall eine bittere Pille.

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