Die MP3-Tauschbörse Napster kämpft um's Überleben. Die neue Filtertechnik schreckt offenbar mehr User ab, als erwartet: während die Zahl der Downloads bei Napster rapide sinkt, boomt die Konkurrenz. Nun bittet das Unternehmen seine Fans um Unterstützung.

San Francisco (joga) - "Napster steht unter Beschuss! Die Plattenindustrie wird nicht ruhen, bevor der Datentausch geschlossen ist!" Mit diesem dramatischen Appell versucht die MP3-Tauschbörse ihre Fans zu mobilisieren. Beim Aufruf der Webseite des Unternehmens poppt neuerdings ein Fenster auf, das alle User auffordert, dem "Napster Action Network" beizutreten.

Wer daraufhin seine E-Mail-Adresse eingibt, wird aufgefordert: "Lass uns wissen, was du tun willst und wir werden Dir sagen, was Du wann tun kannst. Die gerichtlichen Entscheidungen werfen mehr Fragen auf als sie beantworten – und es kommen noch mehr Urteile auf uns zu. Nur wenn alle Betroffenen mit einer Stimme sprechen, können sie Einfluss auf den Fortgang der Dinge nehmen".

Als mögliche Protestformen werden auf der Seite der "Anruf bei einem Abgeordneten", das "Schreiben einer E-Mail" oder die "Rekrutierung von Freunden" genannt. Offenbar fürchtet das Unternehmen, dass die Plattenindustrie eine Schließung Napsters durchsetzen könnte, nachdem bislang alle Versuche, geschützte Titel vom Download auszuschließen, gescheitert sind oder durch eine geringfügige Änderung des Künstlernamens zu umgehen waren.

Völlig unklar ist aber, ob die Freunde des freien Downloads überhaupt eine engere Bindung an das Unternehmen entwickelt haben. Das neueste Ranking des Computermagazins C-Net spricht eher dagegen. Demnach ist Napster mit knapp 60.000 Downloads in der vergangenen Woche auf den siebten Platz zurück gefallen. Den Spitzenplatz nimmt nun der Konkurrent Audiogalaxy mit etwa 340.000 Downloads ein, gefolgt von dem Napster-Klon FileNavigator mit ca. 180.000 getauschten MP3-Dateien.

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Napster Nur noch halb so viel Downloads

In nicht einmal einer Woche hat sich die Zahl der Files, die bei Napster getauscht werden, halbiert. Da die Filter, die seit kurzem eingesetzt werden, noch nicht richtig funktionieren, könnte dies darauf hindeuten, dass die Begeisterung für die MP3-Tauschbörse nachlässt.

Napster Der Countdown hat begonnen

Die Vereinigung der Majors hat eine Liste von 135.000 urheberrechtlich geschützten Songs erstellt, die nun von Napster binnen 72 Stunden gesperrt werden müssen.

Napster Filtersystem soll Copyrights schützen

Die Musiktauschbörse Napster hat ein Filtersystem entwickelt, das zwischen geschützten und freien Musiktiteln unterscheiden soll. Damit will das Unternehmen einer drohenden Schließung zuvor kommen. Unterdessen hat der Süßwarenhersteller Ferrero die Schließung der Domain www.gnutella.de erreicht.

Napster Konzessionen an die Industrie

Die Bertelsmann-Tochter Digital World Service hat eine neue Software zum Schutz von Urheberrechten entwickelt, die auf der Musiktauschbörse Napster zum Einsatz kommen wird. Künftig soll es unmöglich sein, Songs nach dem Download auf CD zu brennen.

Napster Schwere Niederlage vor Gericht

Die Musikbörse Napster muss den kostenlosen Austausch von urheberrechtlich geschützten Songs einstellen. Dies bestätigte gestern ein US-Gericht. Jung-Unternehmer Shawn Fanning bekommt zwar eine Gnadenfrist, will aber erneut in Berufung gehen.

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