Außerdem am Freitag neu: Anne Clarke, Moby, Del Amitri, Kele Okereke, Black Midi, Armin van Buuren, Jeremias, The Datsuns, Jello Biafra, Mustafa, DMX, Blackberry Smoke, The Baseballs etc.

Konstanz (dani) - Die Coronafallzahlen sinken, was noch lange nicht bedeutet, dass die Seuchengefahr gebannt ist. Daran erinnern uns Culcha Candela. Die sind nämlich auch wieder da, obwohl man diese Zumutung eigentlich für überstanden hielt. Sie wollten ihren Platz in der hiesigen Musiklandschaft aber wohl doch nicht kampflos Jan Delay überlassen, das muss man ja auch verstehen. Für die Truppe spricht, dass immerhin niemand behauptet, sie liefere auf ihrem zehnten Studioalbum "Top Ten" in irgendeiner Weise Next-Level-Shit: Wenn schon der Pressetext resigniert vermeldet, Culcha Candela "erfinden sich ... zwar nicht mehr neu, aber das müssen sie auch gar nicht", dann sollte wirklich jede*r ausreichend gewarnt sein:

"Gimme hope", ja, bitte. Dafür geraten wir bei K.I.Z. aber an die falsche Adresse. Zumindest verspricht der Albumtitel wenig Erbauliches, dafür "Rap Über Hass", selbstverständlich gewohnt "gewaltverherrlichend, deutschenfeindlich und christenfeindlich": "Rap über Hass, das ist mein Gebiet. Ich rappe über Hass, in fast jedem Lied. Rap über Hass, das ist mein Gebiet. Gewalt ist keine Lösung und das soll sie auch nicht sein." Nein, soll sie nicht, und wir braten nach Genuss dieses Albums auch keinen Säugling medium rare, versprochen. Aber ein bisschen träumen wird man ja wohl noch dürfen.

Zarterbesaitete dürfen sich gerne an eine andere einheimische Institution wenden. Die Prinzen, mittlerweile auch schon drei Dekaden im Geschäft, haben ebenfalls ein Album mit sprechendem Titel im Gepäck: Ob es sich dabei allerdings wirklich um "Die Krone Der Schöpfung" handelt ... wir werden sehen. Die Trackliste allerdings lässt keinen Zweifel daran: Die einstigen Chorknaben sind bestens vernetzt. Features kommen von Mine, den Doofen, Deine Freunde, Jennifer Weist - und von Eko Fresh und MoTrip:

---------------------------------------------

24/7 Indie, Pop & Alternative: Willkommen bei laut.fm/eins! Mit Modest Mouse, Saweetie, Danger Dan, St. Vincent, K.Flay, Die Ärzte, Arlo Parks, Man On Man, Billie Eilish etc. - checkt hier die Top 20 der Woche und alle Neuzugänge.

---------------------------------------------

Trotzdem nicht anzunehmen, dass eine der bisher genannten Platten den Album-der-Woche-Thron erklimmen wird. Auch für Del Amitri stehen die Chancen eher schlecht: "Blutleer und zu routiniert", so der erste Eindruck des zuständigen Kollegen, der sich von einem Comeback der Schotten nach fast zwanzig Jahren wahrscheinlich auch mehr versprochen hat. Klingt nach "Fatal Mistakes", und, tja: "You Can't Go Back":

Tatsächlich realistische Chancen auf unseren Blumenpott haben diese Woche dagegen Black Midi, und das, obwohl unserem Rezensenten zum Thema die grausige Wortkombination "erwachsen geworden" entfleucht ist. Er preist aber auch den "wirren Mix aus Post-Punk und Progressive-Rock", die "Weiterentwicklung der Improvisations-Verrücktheit des Debüts", findet all das "spannend und gefährlich" und glaubt, die Londoner liefern einen "zur mentalen Lage hundertprozentig passenden Sound" - hiermit:

Alle Neuerscheinungen vom 28. Mai auf einen Blick:

Alastor - Onwards And Downwards
Alestorm - Live In Tillburg
Anne Clarke - Synaesthesia - Anne Clark Classics Re-Worked
Argonautiks - Paroli Pop
Aristocrats - Freeze! Live In Europe 2020
Armin van Buuren - A State Of Trance 2021
Autumn Bride - Undying
Bachelor - Doomin' Sun
Bayley and Blaze - War Within Me
Bernhard Brink - Lieben Und Leben
Black Midi - Cavalcade
Blackberry Smoke - You Hear Georgia
Bloodbound - Creatures Of The Dark Realm
Burning Witches - The Witch Of The North
Can - Live In Stuttgart 1975
Chills - Scatterbrain
Cirith Ungol - Half Past Human
Culcha Candela - Top Ten
Dave Holland - Another Land
Del Amitri - Fatal Mistakes
Die Krupps - Songs From The Dark Side Of Heaven
Die Prinzen - Krone Der Schöpfung
DMX - Exodus
Dödsrit - Mortal Coil
Dota - Wir Rufen Dich, Galaktika
Fortuna Ehrenfeld - Rückkehr Zur Normalität
Gwar - The Disc With No Name (EP)
Hellryder - The Devil Is A Gambler
Jello Biafra & The Guantanamo School Of Medicine - Tea Party Revenge Porn
Jeremias - Golden Hour
Justin Sullivan - Surrounded
Kalaska - Whoever You Are
Kansas - Point Of Know Return Live & Beyond
Kathy Kelly - My First Classic
Kele Okereke - The Waves Pt. 1
K.I.Z. - Rap Über Hass
Lars Danielsson Libretto - Cloudland
Lou Barlow - Reason To Live
Main Concept - 3.0
Marillion - With Friends At St David's
Mitch Keller - Meine Zeit
Maulgruppe - Hitsignale
Moby - Reprise
Mustafa - When Smoke Rises
Needles//Pins - Needles//Pins
Neighborhood Brats - Confines Of Life
Nils Landgren Funk Unit - Funk Is My Religion
Noctule - Wretched Abyss
Of Mice & Men - Bloom (EP)
Our Hollow, Our Home - Burn In The Flood
Perturbator - Lustful Sacraments
Salvador Sobral - BPM
Solomun - Nobody Is Not Loved
Sylabil Spill - Okapi
Sylvan - One To Zero
Tanzwut - Die Tanzwut Kehrt Zurück
Texas - Hi
The Baseballs - Hot Shots
The Datsuns - Eye To Eye
The Devil Wears Prada - ZII
Tschaika 21/16 - Prinzessin Teddymett
T-Tops - Staring At A Static Screen
Various Artists - Cruella (Original Motion Picture Soundtrack)
Viva - Unser Weg
Watching Tides - We've Been So Close, Yet So Alone

Weiterlesen

laut.de-Porträt Culcha Candela

Berlin bescherte uns die Loveparade, Gangsterrap, Neo-NDW und mit Seeed die erste bekannte deutschsprachige Dancehall-Kapelle. Auch Culcha Candela besteigen …

laut.de-Porträt K.I.Z.

Wenn vier Rapper gelangweilt aussehende Fans in schweißtriefende Stagediver verwandeln, können sie mit Fug und Recht das Prädikat Rampensäue beanspruchen.

laut.de-Porträt Die Prinzen

Bei 14 goldenen Schallplatten, sechs Platinauszeichnungen und bereits über fünf Millionen verkauften Tonträgern (Stand: 2001) steht fest: Die Prinzen …

laut.de-Porträt Del Amitri

Entfernt von sämtlichen angesagten Trends der damaligen Zeit gründen Bassist und Sänger Justin Currie und Gitarrist Ian Harvie 1981 in Glasgow die …

laut.de-Porträt Black Midi

"Die beste Band, die noch keiner kennt", so bezeichnet das Musik-Magazin New Musical Express die Londoner Formation Black Midi. Geordie Greep (Gesang/Gitarre), …

11 Kommentare mit 62 Antworten

  • Vor 3 Jahren

    Da startet das Comeback der Doofen also klammheimlich bei den Prinzen? Ich erwarte in der Zukunft großes!

    • Vor 3 Jahren

      Ob's nochmal so aufhorchen lässt wie das eine Mal (beim anderen Mal dann schon nicht mehr ganz so sehr) anno dazumal samstags nachts bei RTL?

      Werde es wohl allein aufgrund dieser Frage antesten müssen. :whiz:

    • Vor 3 Jahren

      Gib dir heute mal alte Samstag Nacht folgen und versuch dir selbst zu erklären, warum das mal als lustig wahrgenommen wurde... Viel Erfolg :D Aber das Die Doofen Feat. interessiert zumindest mehr als der zwohundertdrolfte Millionär-Aufguss mit Deutschrap-Fingerabdrücken

    • Vor 3 Jahren

      zwei stühle eine meinung empfinde ich auch heute noch als lustig...
      oder wigalds interviews auf der strasse...
      und far out erst recht...
      kentucky schreit xxxicken...

      hach sorry chris, ich hab mich da wohl nicht weiter entwickelt...

    • Vor 3 Jahren

      Samstag Nacht, Wochenshow usw. sind schlecht gealtert, man sitzt mehr oder weniger fassungslos vor YouTube.
      Harald Schmidt Show so zwischen 99 - 02 ist hingegen auch heute noch unfassbar sehenswert, da ist er in der Form seines Lebens, hungrig, schnell und mit Andrack den perfekten Sidekick. Bis heute unerreicht imo.

    • Vor 3 Jahren

      Ich finde Samstag Nacht aus heutiger Sicht auch ziemlich gruselig. Kann man keiner Sau mehr erklären. Aber Boning und vor allem Dittrich waren damals schon größer als die Show. Und "Lieder, die die Welt nicht braucht" bleibt eines der besten deutschsprachigen Alben der 1990er. Keine Ahnung, warum ich das als Meilenstein einfach nicht durchbekomme.

    • Vor 3 Jahren

      Erstaunlich, ich hab neulich eine Harald-Schmidt-Folge just aus der Zeit geguckt und fands unerträglich, wie dieser alte Gockel herumstolziert und durch schreien und Grimassen schneiden versucht, seine Zoten lustiger zu machen. Die Interviews mit seinen Gästen waren aber klasse.

    • Vor 3 Jahren

      Sein Standup war nie besonders. Die Show hat von den Dialogen mit den Gästen und den Aktionen in der Sendung gelebt. Sollte klar sein.

    • Vor 3 Jahren

      Das war halt für damals revolutionärer Anarcho Humor fernab von SketchUp etc, wo die laue Pointe 2 Minuten lang vorbereit wurde. Aus heutiger Sicht war es dennoch peinlich deutsch genug :D

      Gerade Dittrich ist natürlich ein Ausnahmetalent und "Fliegenklatschen in Aspik" von Boning war als Klolektüre nur zwei Ligen unter wie "Zieh dich aus, du alte Hippe", aber so richtig zünden beide seit Dekaden bei mir auch nicht mehr.

    • Vor 3 Jahren

      Bin vor kurzem mal auf einen Ausschnitt aus Conans Late Night gestoßen, wie er damals nach Köln zur Harald Schmidt Show fuhr, um Schmidt selbst spaßeshalber damit zu konfrontieren, daß dieser permanent Gags und Skits von ihm und seinen Kollegen klaut. Gute Güte, wirkte Harald da verkrampft und unlustig.
      Will nicht schon wieder mit Deutschland anfangen. Aber ein wenig Auslese und Training durch jahrelanges Tingeln von einer Open-Mic-Night zum nächsten schäbigen Comedy-Club, inklusive permanenter Publikumsinteraktion, tut dem komischen Talent schon verdammt gut.

    • Vor 3 Jahren

      Jupp, kann man auch 1:1 auf Hip Hop übertragen. Hate me now.

    • Vor 3 Jahren

      "Harald Schmidt Show so zwischen 99 - 02 ist hingegen auch heute noch unfassbar sehenswert, da ist er in der Form seines Lebens, hungrig, schnell und mit Andrack den perfekten Sidekick. Bis heute unerreicht imo."

      sehe ich wie nervi.

    • Vor 3 Jahren

      Ist auch schon was dran. Insgesamt hat er allerdings auch viel Mist verbrochen, weswegen ich den selbstgefälligen Legendenstatus nicht so ganz nachvollziehen kann und ihn aus heutiger Wahrnehmung eher unangenehm bis unsympathisch finde.

    • Vor 3 Jahren

      Bedient ja auch nicht erst seit und aus heutiger Sicht das (zu Recht) schon immer äußerst dürftig mit Akteur*innen besetzte Lager bürgerlich-konservativer Werte als Kabarettist, der dirty Harry...

    • Vor 3 Jahren

      Wobei sich da (und das weiß ich glücklicherweise nur aus stellvertretende Erfahrungen) dieser Dieter Nuhr an dem Pol des Spektrums wohl medial ein sehr tiefes, einsames und äußerst grobschlächtig ausgehobenes Erdloch gebuddelt haben soll in den letzten 15-20 Jahren?

      Gönn ich ihm. :)

    • Vor 3 Jahren

      Edith rief gerade noch von der Terrasse, dass in diesem Haushalt und wahrscheinlich meinem ganzen Block niemand Dieter Nuhr den Rang eines Kabarettisten zugestehen würde, nicht einmal einen Platz im obersten Satirerat...

    • Vor 3 Jahren

      Ich schon, glaube. So richtig fest sind die Grenzen doch eh nicht und angesichts der Fülle an durchschnittlichem bis miesem Kabarett kann’s ja daran also auch nicht scheitern. Unangenehm finde ich das, was man von seinem Zeug so am Rande mitbekommt, allerdings auch…

    • Vor 3 Jahren

      Sehe deinen Punkt, Kubi, aber das rückt einen Nuhr ja so rein qualitativ auch keinen Spalt näher an Glanzzeiten einer Schneeberger oder nur denen der Schluchti-Kollegen in Nuhrs Kabarettgeneration, wie bspw. Alf Poier. Geschweige denn in Sichtnähe eines Lebenswerks von Hildebrandt oder meinem persönlichen Allzeit-Liebling in deutscher Sprache, Georg Schramm.

  • Vor 3 Jahren

    Ist das ein Culcha Candela-Thumbnail zum dieswöchigen Vorchecking?

    Der Typ mit dem Hipsterbalken und der roten Mütze löst in mir das Bedürfnis aus, ihm wortlos eine zu schmieren und die Bühne dann zum linken Seitenausgang hin zu verlassen.

  • Vor 3 Jahren

    Die KIZ Köftes könnten die Culcha Cunts ficken, es würde bestenfalls Animal Porn Fetischisten interessieren.