laut.de-Kritik
Versierter Death Metal aus dem alten Ägypten.
Review von Michael EdeleWas nimmt man als Tourist an Erfahrungen mit, wenn man Urlaub am Roten Meer gemacht hat?
1. Bei 25 Grad in der Sonne braten, während sich die anderen in Deutschland den Arsch abfrieren, hat was.
2. Alles, was mit dem einheimischen Wasser in Berührung kam wird deinen Verdauungstrakt genauso verlassen, wie erwähntes Wasser.
3. Andenkenhändler haben keinen Plan wo Schottland liegt, welche Sprache man da spricht und lassen einen schneller in Ruhe.
4. Die Russen kaufen wirklich jeden Scheiß als Souvenir!
Derart waren zumindest meine Erfahrungen mit Ägypten. Was einem ein Karl Sanders mit auf den Weg geben würde, mag anders aussehen. Allerdings war der bis zur letzten Scheibe zumindest selbst noch nie vor Ort. Was ihn nicht daran hindert, auch auf "Those Whom The Gods Detest" wieder mit allerlei Geschichten aus dem Land der Pyramiden und Einbalsamierer zu glänzen. Soweit, so bekannt, auch sonst weichen Karl und Co. auf dem neuen Album nur wenig von bereits bekannten Nile-Spuren ab.
Darüber wird sich kaum ein Fan beschweren, schließlich sind die Mischung aus technisch höchst versiertem Death Metal mit Texten über das alte Ägypten und diversen Lovecraft-Themen für die Band bestimmend und machen sie weitgehend einzigartig.
Allerdings konzentriert sich das Trio mittlerweile darauf, sein Songs ein wenig straighter und nicht mehr ganz so komplex zu gestalten. Vom immer noch vertracktem "Hittite Dung Incantation" abgesehen, kommt der Opener "Kafir!" beispielsweise überraschend schnell auf den Punkt.
Auch in Sachen Samples oder orientalisch/ägyptischer Klänge hält man sich weitgehend bedeckt. Ein paar Intros und Outros, ansonsten tauchen gerade mal zum Ende von "Kafir!" hin entsprechende Gesänge auf. Dem Kerl tut was weh, aber ich versteh nicht genau was.
"Yezd Desert Ghul Ritual In The Abandoned Towers Of Silence" ist dabei ein reines auf Atmosphäre getrimmtes Intermezzo. Scheint so, als würde sich Karl entsprechende Spielereien für seine Solo-Alben aufheben.
Außer dem Titel findet sich in "Kem Khefa Kheshef" nicht viel Ägyptisches oder Orientalisches. Das Teil zischt von vorne bis hinten ab wie das weiter oben erwähnte Wasser durch die Innereien sämtlicher Touristen.
Mit dem Titeltrack oder "The Eye Of Ra" machen Nile ebenfalls nichts falsch. Sämtliche Kritikpunkte sind in dem Fall eh nur Jammern auf extrem hohem Niveau. Als Fan liegt man mit "Those Whom The Gods Detest" richtig, für Neueinsteiger handelt es sich ohnehin um ein beeindruckendes Werk.
21 Kommentare
Extrem schnell, extrem frickelig und technisch, extrem knüppelnd, extreme Vocals.
Nile eben. Extrem gut wie immer.
Gekauft.
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Bombe - 5/5! Ein würdiges Nile-Album nach den eher schwächeren Veröffentlichungen.
Was meinst du mit "eher schwächeren Veröffentlichungen"? Die letzten beiden Alben waren meiner Meinung nach jedenfalls alles andere als schwach.
"schwach" ist relativ zu sehen. Selbst ihr "schwächster" Output Ithyphallic kann durchaus in der oberen Liga mitspielen, aber es fällt so, dass was Nile in ihren ersten Alben geschaffen haben. Nicht nur technisches Gefrickel, sondern eben das Nile-Feeling früher Alben.