laut.de-Kritik
Keine Engel? Doch!, schreien die Balladen.
Review von Vicky ButscherGerade sind sie wieder beim Cometen mit dem Titel "beste Band national" ausgezeichnet worden. Nun müssen die Nicht-Engel mit ihrem dritten Album "Pure" beweisen, ob sie diesen Preis auch verdient haben. Sie wollen sich mit dem Album "weiter entwickeln und nicht stehen bleiben", erzählt Lucy. "Die Musik ist sehr pur, ... zeigt uns musikalisch, wie wir wirklich sind", so Sandy.
Und wie sind sie nun wirklich? Eigentlich wie immer, fahren sie doch erneut das typische Boy- beziehungsweise Girlgroup-Repertoire auf. Vanessa hat wieder einen Song fürs Album geschrieben. In "Sister" verarbeitet sie Erfahrungen aus ihrer Kindheit. Das Stück beginnt mit von Streichersound unterlegtem Kindergekicher. Es wirkt sehr künstlich und konstruiert, baut auf einem einfachen Strophe-Refrain-Strophe-Songschema auf.
"You Lied" klingt, wie Lucy es ankündigte, wirklich ein wenig nach Madonnas "Ray Of Light", verläuft sich nach kurzer Zeit in Geträller, fängt sich danach jedoch immer wieder. Lucy hätte sich William Orbit als Producer gewünscht - der hätte dem Song sicher gut getan! "So What" hat diese typischen Casting-Group Elemente, zum Beispiel, dass das letzte Wort des Refrains noch einmal digitalisiert widerhallt. Das ist ausgelutscht!
"Ten Out Of Eleven" ist dagegen ein Song wie eine Sommerbrise. Die eingängige Gesangsmelodie erinnert ein wenig an die All Saints, die ja eine der besten Girl Groups waren. Am allerbesten wäre es jedoch, wenn die No Angels sich in Zukunft auf Balladen konzentrieren würden. Wer sich "New Beginnig" oder "Washes Over Me" anhört, weiß warum. Auch das balladesk umarrangierte "Venus" ist sehr viel schöner, als die aufgepoppte Werbemelodie.
Auf der Limited Edition sind noch vier Solostücke zu hören - eins von jedem No Angel. Vanessa und Lucy haben ihre selber geschrieben. Sandys "How Can We Be Friends" wurde von Pam Sheyne komponiert, die schon Christina Aguilera mit "Genie In A Bottle" einen Erfolgssong auf den Leib schneiderte. Auch Nadja hat es sich nicht entgehen lassen, mit einem großen Namen zusammen zu arbeiten: Siedah Garret sang schon mit Michael Jackson dessen Song "I Just Can't Stop Loving You".
Noch keine Kommentare