laut.de-Kritik
Der große Bruder stiehlt Beady Eye die Show.
Review von Kai ButterweckWelcher Oasis-Anhänger erinnert sich nicht an den 6. Juli, als Noel Gallagher auf einer eigens einberufenen Pressekonferenz vom neuen Schaffen berichtete. "Different Gear, Still Speeding", das erste Lebenszeichen seines kleineren Bruders Liam war da schon rund fünf Monate unterm Volk.
Und genau wie Liam kann Noel mit seinen High Flying Birds nur schwerlich von der musikalischen Vergangenheit lassen. Das Seit-an-Seit-Gerangel der beiden ewigen Streithammel geht musikalisch munter weiter, ob gewollt oder nicht. Auch wenn beide Protagonisten von einem Wettbewerb offiziell nichts wissen wollen.
Wie dem auch sei, Noel Gallagher hat in der ersten Runde definitiv die Nase vorn. Auch wenn Liam mit Beady Eye im Ansatz alles richtig machte, so überrollt der imposante High Flying Birds-Opener das gesamte Werk des kleineren Gallaghers nach wenigen Momenten Spielzeit.
Das Oasis-lastige Fundament, das sich auf "Everybody's On The Run" spätestens im Refrain ausbreitet, sowie Noels stets unterschätzte Stimme präsentieren sich als perfekt konstruierte Melange aus Harmoniegefühl, Eingängigkeit und authentischer Reife.
"Dream On" glänzt mit kompakter Gitarrenarbeit. Auf Zerrstufen verzichtet Noel im Laufe der Platte nahezu komplett. Opulente Background-Chöre, Vocal-Delay und die beschwingte Rhythmik, die den Britpop einst zu einem geachteten Subgenre machte, lassen glorreiche Pilzkopf-Zeiten wieder aufleben.
Natürlich vertraut Noel Gallagher der Midtempo-Dynamik. Lediglich "AKA ... What A Life!" driftet mit durchgehendem Pianolauf in schnellere Taktsphären und erinnert mit leichtem Discogroove an Mando Diao.
Dass dennoch keine Langeweile aufkommt, liegt nicht zuletzt am unerschöpflichen Melodienfundus der Band: Es gibt kaum einen Track, der nicht mit epischen Refrain-Momenten und betörenden Soli glänzt.
Streicher, opulente Chöre und Bläser zieren mehrfach das Klangbild. Natürlich bedient sich Noel auch Altbewährtem, was vor allem auf "If I Had A Gun" zum Tragen kommt, wenn Elemente aus "Wonderwall" und "Champagne Supernova" zu einem neuen Ganzen verschmelzen.
"Noel Gallagher's High Flying Birds" zeigt den Briten als Akustik-Liebhaber, als gereiften Geschichtenerzähler und Songwriter, der über die Jahrzehnte an seinen Skills gefeilt hat, wie Cristiano Ronaldo an seiner Schusstechnik.
Einzelne Songs hervorzuheben, fällt schwer, Ausfälle gibt es so gut wie keine. Sattdessen thronen Nummern wie "(I Wanna Live In A Dream In My) Record Machine" oder "Stop The Clocks" über einer Platte voller Intensität und Leidenschaft.
46 Kommentare
warum macht sich laut.de manchmal so dermaßen laecherlich? 4 von 5 sternen ? HALLO GEHTS NOCH ? beady eye bekam 3 von 5 ! und war um welten schlechter. diesem praktikanten kai butterweck sollte man mal die tastatur aus seinen unglueckshaenden reissen ! dieses meisterwerk der musik genau so viele punkte zu geben wie dem letzten klee album -.- ...was hat die mutter von dem armen jungen nur falsch gemacht? rezi ist genau so lieblos hingerotz. R.I.P laut.de
Ruhig Brauner
wow neues bild. kiz live music hall ?
Und die Noel ist mit Beady Eye etwa ebenbürtig. Paar tolle Songs, leider auch ein paar Belanglosigkeiten. Im Großen und Ganzen ne gute 3. An die Dig Out Your Soul kommen beide Alben nicht ran.
@dein boeser anwalt
was du laberst...
@ stummerzeuge: nix?