laut.de-Kritik
Technische Brillanz und akzentuierte Brutalität.
Review von Michael EdeleScheint sich ja mal wieder um so was wie 'ne All Star-Band zu handeln. Sänger Johan Liiva (Ex-Arch Enemy, Ex-Canarge), Drummer Matte Modin (Dark Funeral, Defleshed) und der Andromeda-Klampfer Johan Reinholdz, der auch noch den Bass im Studio bediente, haben hier zwölf zünftige Songs eingeholzt, die sich durchaus hören lassen können.
Mir sind die Gründe für Johans Ausstieg bei Arch Enemy nicht ganz bekannt, aber der Mann hat sich nicht viel Zeit gelassen, um zu zeigen, dass er auch ohne seine alte Truppe die Mischung aus genialen Melodien und akzentuierter Aggressivität, perfekt hinbekommt. Seinen Gesangsstil hat der Mann natürlich nicht geändert und auch Matte zerlegt wie gewohnt sein Kit in alle Einzelteile. Somit ist die eigentliche Überraschung Meister Reinholdz.
Einem technischen Meisterwerk wie "Ebony Towers" folgt eine akustische Glanzleistung wie das Instrumental "Nowhere", wo sehr schön deutlich wird, dass neben technischer Brillanz und akzentuierter Brutalität auch noch jede Menge Platz für Feeling ist, was nicht unbedingt jeder Gitarrist im extremen Metal von sich behaupten kann. Zwar werden die Vergleiche mit Liivas Ex-Band und anderen Gruppen dieser Musikrichtung nicht ausbleiben, davor müssen sich die Jungs aber in keiner Weise fürchten. Die Abwechslung zwischen pfeilschnellen Soli, brettharten Riffs und gelegentlichen Ruhepausen steckt Großteile der Konkurrenz locker in die Tasche.
Da man mit Tommy Tätgren (hat schon ... And Oceans, The Forsaken, Marduk u.v.a. produziert) einen erfahrenen Mann dabei hatte, wundert der fette aber transparente Sound eigentlich gar nicht. Was einen aber doch mal grübeln lässt, ist die Tatsache, dass die Scheibe in zwölf Tagen eingespielt wurde. Alle Achtung.
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