laut.de-Kritik
Wie bringt man Q-Tip, Dolly Parton und Foo Fighters unter einen Hut?
Review von Alexander CordasDie Kollabo-Liste der Norah Jones ist im achten Jahr nach ihrem Sensations-Debüt "Come Away With Me" schon beachtlich. Nicht wenige dieser Musiker besitzen Legenden-Status.
Auf "Featuring" fasst sie die Kompositionen zusammen, die sie mit anderen Musikern umsetzte. Dass sie sich dabei nie auf ein Genre festnageln lässt, spricht für sie. Bunt und heterogen gestaltet sich so auch das Klangbild des Albums. Wer Q-Tip, Dolly Parton, Willie Nelson und Herbie Hancock und die Foo Fighters unter einen Hut bringen möchte, muss sich stilistisch schon mehr als nur ein wenig strecken.
Entsprechend uneinheitlich kommt die Zusammenstellung daher. Den roten Faden sucht man vergebens. Dennoch hält die Compilation einige nette Stückchen bereit. "Turn Them" mit Sean Bones zum Beispiel kommt im poppig-fluffigen Off-Beat daher gehoppelt. "Baby It's Cold Outside" (aus "American Classic"), das stimmungsvolle Zwiegespräch mit dem ollen Willie Nelson gehört ebenfalls zu den charmanteren Beiträgen zur Tracklist.
Dass sich Jones nicht penetrant in den Vordergrund stellt, kommt dem positiven Gesamteindruck sehr zugute. Auch wenn sie (fast) jedem Song einen eigenen Stempel aufdrückt, vermeidet sie egoistische Alleingänge.
Nicht alles auf "Featuring" tönt wirklich spannend. "Take Off Your Cool" klingt mit der kurzen Spielzeit und einigen gehauchten Worten eher nach einem Skit als nach einem vollwertigen Song - und pumpt die Spielzeit so etwas künstlich auf.
Wie auf ihren anderen Alben auch regiert eher der softe unaufgeregte Habitus. Talib Kweli, Q-Tip und Outkast erweitern das Genre-Spektrum der Jones um einige Nuancen, aber vom angekündigten "musikalischen Ei des Columbus der Dekade" (CD-Rückseite) ist die Scheibe noch ein gutes Stück entfernt.
7 Kommentare
wird gehört.
wird gefickt
wird nicht gekauft
wird doch gekauft und dann demonstrativ in den Müll geschmissen. (sollte ich mal zu viel Geld haben)
Nochmal eine Verbesserung von "The Fall", und ich finds gut
So, erster Duchgang vorbei. Solides Album mit einigen Schätzchen drauf. 3,5/5 erstmal. Und von wegen "uneinheitlich", Album kann man super durchhören, nix nervt, nix drängt sich unangenehm auf. Schönes Ding mit größtenteils erhabenen Gästen