laut.de-Kritik

Him? Rammstein? Evanescence? Yvonne Catterfeld?

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Als am 8. Dezember die Gewinner der vierten Popstars-Staffel gewählt werden, staunen einige Zuschauer nicht schlecht: Die sechs Jungs und Mädels, die es in die Endausscheidung geschafft haben, sehen aus wie Klone der European Song Contest-Gewinnerin Ruslana. Spärlich mit Pelz bedeckt rocken sie los, und man fragt sich, woran erinnert "Sweetest Poison": Him? Rammstein? Evanescence? Dschingis Khan?

Aufs Siegertreppchen schaffen es nach der letzten Wahl die liebenswerte Potsdamer Göre Doreen (18) und die ausgebildete Sängerin Kristina (20). Bei den Jungs lag die Headbanger-Fraktion hoch im Kurs: es gewinnen der Berliner Student Pat (28) und der Journalist Markus (25), der schon vor Popstars jahrelange Band- und Musicalerfahrung sammelte. Aus der durchaus professionellen Musiker-Vergangenheit einiger Teilnehmer macht Pro7 hier Gott sei Dank keinen großen Hehl.

Auch legte die Jury dieses Mal mehr Wert darauf, dass die Teilnehmer nicht nur ein wenig singen und tanzen können. Nein, sie mussten den Juroren Lukas Hilbert (der den Bösen gab), Uwe Fahrenkrog-Petersen (als lieber Papa) und Sandy (Popstars-Urgestein) beweisen, dass sie ein gutes musikalisches Gespür besitzen. Heraus kam ein Stimmvolumen zwischen Rammstein und George Michael, bzw. zwischen Amy Lee und Yvonne Catterfeld.

Die Songs heißen "Queen Of Pain", "Flesh For Fantasy" oder "Your Dark Side". In den Texten singen die Jungs und Mädels "Ich bin das Messer an der Kehle deiner Seele". Der Inhalt gibt den Sound vor: Düster, aber auch ein wenig schmachtend. Musikalisch zeigt sich hier nicht mehr das altbekannte Popstars/Superstar-Schema, sondern eine Band, die sich über Schmuse-Hits hinaustraut.

So krachen die Gitarren dunkel. Die Komponisten schrieben Rocksongs, die diesen Namen verdienen. Die zwischen Sprache und Gesang taumelnden Vocals zu treibenden Beats sind nicht das, was man von der nächsten Casting-Band erwartet hatte. Doch zeigen sich altbekannte Strukturen: Vor allem in den Refrains und den balladesken Parts gehen die Songs in die mehrstimmigen, süßen Klänge über, die man von früheren Superstars und Konsorten kennt.

Trackliste

  1. 1. Moonlight Pogo
  2. 2. Sweetest Poison
  3. 3. Scratching The Ceiling Of The World
  4. 4. Hellfire
  5. 5. Falling Again
  6. 6. Flesh For Fantasy
  7. 7. Long Way
  8. 8. Virus
  9. 9. Your Dark Side
  10. 10. Queen Of Pain
  11. 11. No Love Inside
  12. 12. Dying Words
  13. 13. Sweetest Poison Electromix

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