laut.de-Kritik
Vor allem live werden die Hessen immer besser.
Review von Michael EdeleMit "The Science Of Dying" geben Odium ihr nächstes Lebenszeichen von sich. Nachdem die Hessen im Laufe ihrer Karriere schon einige harte Klippen umschifft und diverse Positionen neu besetzt haben, scheint sich das momentane Line-Up mehr und mehr zu etablieren. Nicht nur, dass sie im Zweijahresrhythmus ordentliche bis gute Alben veröffentlichen. Sie starten auch live immer besser durch.
Gerade erst haben sie ein paar Dates mit dem ehemaligen Iron Maiden-Fronter Paul Di'Anno hinter sich gebracht, mit dem sie sich schon eine ganze Zeit lang gut verstehen. Man darf es dennoch als Ehre verstehen, dass der Mann zusammen mit Ralf Runkel "Die With Pride" einhshoutet. Der Midtempostampfer dürfte vor allem live sehr gut funktionieren.
Odium setzten bislang immer aus eine Mischung aus Power- und Thrash-Metal und daran hat sich auch auf "The Science Of Dying" nichts geändert. So gibt es neben beinharten Thrashern wie "Who Am I" oder "Princess Of Death", wo die Jungs und das Mädel richtig nach vorne abgehen, auch durchaus mal feine Melodielinien wie in "The Standard Operation Procedure" oder "Pain" zu hören. Die etwas gepressten und zumindest ansatzweise melodischen Vocals sollte man sich das nächste Mal aber noch mal überlegen.
Ich persönlich kann mich mit den härteren Nummern deutlich schneller anfreunden, da hier Ralfs rauer Gesang einfach bessers ins Gesamtbild passt. Den melodischen Songs wird der Mann leider nicht immer ganz gerecht. Wirklich gut funktioniert die Verbindung aus Härte und Melodie aber im etwas längeren "A Tragedy", bei dem die höhere Zweitstimme im Refrain einen interessanten Aspekt beifügt.
Mal was Neues haben sie sich auch im zackigen "War" einfallen lassen. Wer rechnet schon mit einem Kinderchor, der den Refrain absolut gelungen in Szene setzt, ohne dass das Ganze kitschig oder lächerlich wird? Überhaupt hat man den Eindruck, dass Odium gegen Ende der Scheibe hin in Sachen Ideen und Umsetzung etwas mutiger und experimenteller werden.
Dass der Sound des Albums stellenweise etwas druckvoller sein dürfte (gerade Snare und einige Leads), werden die Jungs vermutlich nicht gerne hören, aber wer weiß? Vielleicht klingt "The Science Of Dying" ja auch genau so, wie sie sich das vorgestellt haben.
2 Kommentare
Einziger Kritikpunkt wären meiner Meinung nach die Vocals, sie stellenweise echt hinten und vorne nicht zum Lied passen wollen aber sonst ein echt überraschend gutes Thrash Album. Schön das das Jahr glich mir so einer Überraschung beginnt.
Ich bin von neuen Album wie von der Band an sich begeistert habe nix zu meckern