laut.de-Kritik
Dem Ottonormalraphörer bereitet das nur wenig Freude.
Review von Stefan JohannesbergOnyx sind zurück und repräsentieren natürlich auf ein Neues das alte Street-Ghetto-Gangsta-Thug-Killer-Image. "Put your hoodies on and keep your face down low." Schneller als allgemein erwartet droppen die beiden Hardcore-Rapper Fredro Starr und Sticky Fingaz mit "Bacdafucup 2" den Nachfolger ihres starken Comebackalbums "Shut'Em Down". Schuld an so viel Eile sind wohl die mehr oder weniger gefloppten Soloscheiben der beiden grimmigen Emcees. So ist es auch nicht weiter verwunderlich, dass es nur zwölf Songs auf die Platte geschafft haben.
Die kurze Spielzeit wäre ja auch eigentlich kein Problem, würde es sich bei den Tracks ausnahmslos um Kracher handeln. Leider ist dies wie bei so vielen Hip Hop-Werken dieser Zeit nicht der Fall. Zwar wird der geneigte Die-Hard-Fan mit bösen Mitgröhlstücken wie "Bring 'Em Out Dead", "Hold Up", "Hood Beef" oder "Big Trucks" mehrmals gut bedient, doch dem Ottonormalraphörer bereitet das wesentlich weniger Freude. Die dreckigen Gangsta-Styles wurden in den letzten Jahren einfach zu oft vernommen und sind mittlerweile völlig ausgelutscht. Auch wenn sich Onyx als Großväter dieses Subgenres (u.a. DMX, M.O.P.) titulieren können, muss man seinen Sound heutzutage weiter entwickeln, um Gehör zu finden.
Aber selbst kompromisslose Rapkombos wie Onyx blicken dann doch ein paar Mal über den eigenen New York-Tellerrand. Mit "Slam Harder" gelingt ihnen eine positiv-poppige Hymne, deren melancholischer Refrain einen auch noch Tage später verfolgt, und die als Single durchaus das ganze Album hätte tragen können. Ebenfalls neu, nur weniger gelungen sind die seltsamen, tanzbaren Rodeorhythmen auf "Clap And Rob'Em" sowie die Neptunes-Kopie "Onyx Is Back", über die wir aber lieber den Mantel des Schweigens decken wollen. Zwiespältiger Durchschnitt.
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