laut.de-Kritik
Sex, Crime und jede Menge Swing ...
Review von Muriel SchindlerDas Musical "Chicago" gewann bei der diesjährigen Oscar-Verleihung die beliebten Trophäen gleich in sechs Kategorien, darunter auch den Preis für den "Besten Film". Auch der Soundtrack zum diesjährigen Kino-Hit wäre, sorry Eminem, durchaus preiswürdig gewesen.
John Kander und Fred Ebb ließen sich viel Zeit, um die jazzig swingenden Rhythmen zu der Filmversion ihres berühmten Musical-Klassikers zu komponieren, doch dafür begeistert das Resultat nicht nur Kinobesucher. Musical-Sound lässt sich mit bekannter Handlung meistens besser verstehen, doch auch wer den Film noch nicht gesehen hat, kann seinen Zugang zum Soundtrack finden. Vorausgesetzt, er mag den angenehmen alten Jazz der 30er Jahre, denn die CD ist voll davon.
Gute Schauspieler sind nicht unbedingt auch gute Sänger, doch in diesem Fall können sich Richard Gere, Renée Zellweger und Catherine Zeta-Jones durchaus hören lassen. Sogar Hip Hop-Legende Queen Latifah hat auf dieser Scheibe etwas zu sagen.
Gleich zu Beginn führt die Overture "And All That Jazz" beschwingt in das Geschehen ein. Eine Musik, die eine ganze Lebenseinstellung widerspiegelt und geprägt ist von Sex, Crime und jeder Menge Swing. Im selben berühmten Klassiker-Stil sind auch die Tracks "Nowadays" oder "Cell Block Tango" komponiert. Der Soundtrack enthält zusätzlich den Song "Class" und zwei Disco-Versionen des "Cell Block Tangos" und "Love Is A Crime", die im Film fehlen.
Insgesamt herrscht eine leichte Monotonie zwischen den Tracks. Mal tönen sie etwas leichter, mal etwas frecher, mal etwas dramatischer, doch immer jazzig und beschwingt. Vielleicht kann der Hörer die Stücke letztlich doch besser differenzieren, wenn er den Film gesehen hat und sich an die Szenen erinnern kann.
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