Original Soundtrack - " Manni, der Libero"

Er war der Mädchenschwarm der frühen 80er Jahre: Tommi Ohrner, braungelockter Strahlemann, war damals in jedem Mädchenzimmer mit mindestens einem Poster zugegen. Und bei den Jungs machte Ohrner spätestens mit seiner Hauptrolle in "Manni, der Libero" ebenfalls Terrain gut. Das Kölner Label Diggler Records hat, pünktlich zur Fußballweltmeisterschaft, den Soundtrack zu "Manni, der Libero" aus dem Archiv geholt, kräftig entstaubt und nun als CD wieder zugänglich gemacht.

Damit knüpfen die Kölner "Musikhistoriker" nahtlos an die Veröffentlichung des Soundtracks von "Timm Thaler" vor zwei Jahren an. In der Hauptrolle der fesselnden Jugend-Serie ist ebenfalls Tommi Ohrner zu sehen. Und noch eine Parallele verbindet den Jungen, der sein Lächeln verkauft hat, mit dem ehrgeizigen Fußball-Star Manni: die Soundtracks zu beiden Serien sind im Studio von Filmmusik- und Schlagerkomponist Christian Bruhn entstanden.

Der hat unter anderem Gassenhauer wie den Drafi Deutscher-Hit "Marmor, Stein und Eisen bricht" auf dem Kerbholz, darf sich aber auch zugute halten, "Captain Future" bei dessen Reisen durchs Weltall musikalisch zur Seite gestanden zu haben. Teilweise sind die spacigen Ausritte von Future und seiner Mannschaft auch noch beim Soundtrack von "Manni, der Libero" zu hören, den Bruhn direkt im Anschluss daran komponiert hat.

So zum Beispiel bei "Manni als Detektiv" oder "Berlin", die mit ihren Moog-Sounds in Richtung Captain Future verweisen. Mit deutlich mehr Beat und der nötigen Portion Pop wartet hingegen der Titelsong von Manni auf. Wer die Serie damals im Nachmittagsprogramm gesehen hat, der wird nicht lange brauchen, bis er erst vorsichtig mitsummt und dann inbrünstig mitsingt: Kindheitserinnerungen werden hier nach langer Zeit noch einmal zum Leben erweckt.

In ihnen schwelgt auch Bestsellerauto Bastian Sick, der die Linernotes für "Manni, der Libero" verfasst hat. Kürzlich erst auf der Art Cologne mit seiner spektakulären Deutschstunde in allen Medien präsent gewesen, begibt sich Sick hier auf die Suche nach seiner eigenen Kindheit. Wie schon bei vergangenen Releases, so ist es den Machern von Diggler Records nicht hoch genug anzurechnen, dass sie eine weitere Lücke der Fernsehgeschichte mit der Neuauflage von "Manni, der Libero" geschlossen haben.