Original Soundtrack - " Mona Lisa Smile"

"Eine Art Aufguss von 'Club Der Toten Dichter'", lautet das Urteil mehrerer Kritiker über Mike Newells "Mona Lisas Lächeln". Sein Film handelt nicht von schikanierten, pubertierenden Jungs, sondern von jungen Studentinnen, die sich mit den unorthodoxen Ansichten einer Lehrkraft auseinandersetzen müssen. Neben einer Reihe an berühmten Nachwuchsschauspielerinnen (Kirsten Dunst, Julia Stiles, Maggie Gyllenhaal) darf vor allem Julia Roberts ihren Mund zum Einsatz bringen. Ihre Aufgabe ist es, dem konservativen, weiblichen Wellesley College im New England der 50er Jahre eine Prise Emanzipation einzuhauchen.

Unabhängig von der Handlung beweist der Regisseur von "Vier Hochzeiten Und Ein Todesfall" beim Soundtrack ein besonders glückliches Händchen: Namhafte Künstler interpretieren mehr oder weniger bekannte Stücke aus dem Zeitraum der Handlung. Dabei ergibt sich durchaus die eine oder andere Überraschung.

Darunter Seal. Meldete sich der Engländer 2003 mit einer kaum erträglichen Sammlung an schmachtenden Popballaden zurück, haucht er dem Titeltrack eine Note swingender Nostalgie ein. Bestehen kann auch der einzige neu geschriebene Titel "The Heart Of Every Girl", bei dem Elton John weniger abgelutscht als sonst Klavier und Stimme einsetzt.

Gut schneiden auch Tori Amos und die rauchige Macy Gray ab. Schönling Chris Isaak bringt den Evergreen "Besame Mucho" wieder ins Gedächtnis zurück, Celine Dion-Fans können sich auf eine emotionsgeladenen Version von "Bewitched" freuen.

Für Charlie Chaplins "Smile " trat sogar Barbra Streisand vors Mikrofon. Das Interpreten-Angebot runden Mandy Moore, Alison Krauss, Kelly Rowland und Lisa Stansfield ab.

Als Produzent profiliert sich Trevor Horn (Frankie Goes To Hollywood, Belle And Sebastian), der nicht nur seine Stars leitet, sondern mit seinem Orchester selbst zwei Nummern beisteuert. Dabei verzichtet er auf die üblichen Instrumentalstücke; lediglich Rachel Portmans abschließende "Suite" kommt ohne Gesang aus und erinnert daran, dass es sich hier nicht nur um eine Best Of-Compilation, sondern auch um einen Soundtrack handelt.