laut.de-Kritik
Wieder soll der Soundtrack die Atmosphäre des Films nachzeichnen.
Review von Alexander CordasMit "Matrix Reloaded" kommt das Highlight des Kinojahres 2003 in unsere Lichtspielhäuser. Nachdem der erste Teil der Trilogie alles in Grund und Boden stampfte und nebenher das Genre der Martial Arts mitsamt Tricktechnik revolutionierte, wartet die Kinogemeinde schon sehnsüchtig auf die Fortsetzung. Bereits im November erscheint der letzte Teil ("Matrix Revolutions"), doch bevor das Sequel-Spektakel losgeht, gibt's mit dem Soundtrack zu "Matrix Reloaded" was auf die Ohren.
Wie schon im ersten Teil versuchen die Soundtrack-Macher mit der tonalen Ausgestaltung die Atmosphäre des Films nachzuzeichnen. Dass es dabei etwas düsterer zur Sache geht, sollte klar sein. Installiert wird die Matrix von Linkin Park mit "Session". Das Liedchen ist jedoch eher ein Intro, als ein richtiger Song, aber als solches macht es sich ganz gut. Mansons Beitrag passt auch, weil böse. Der erste nur für den Soundtrack geschriebene Track stammt von Rob Zombie. Der Gruselonkel weiß, was Sache ist, und lässt mit dem für ihn typischen unverständlichen Scream-Genuschel bei "Reload" den gepflegten Krieg ausbrechen.
Nach dem Motto "Never Change A Winning Team" sind bei der Fortsetzung des Soundtracks einige Interpreten vertreten, die schon dem Erstling mitkrachen durften. Neben Marilyn Manson und Rob Zombie sind dies die Deftones, Rage Against The Machine und Rob Dougan. Gerade Rob Dougan sorgt auch im vorliegenden Teil wieder für Aufhorchen. War sein "Clubbed To Death" beim ersten Teil der Reißer schlechthin, hört sich auch "Furious Angels" fluffig an, auch wenn Parallelen zu den Propellerheads unüberhörbar sind.
Überraschend kommen Chino Moreno und co. mit einem rein elektronischen Track daher ("Lucky You"). Sehr reduziert klingt das Klangkostüm. Der Gesang ist eher ein Flüstern, trotzdem beängstigend und irgendwie psychopathisch. Der Soundtrack hat jedoch auch seine Schattenseiten. Team Sleep - hinter diesem Namen verbirgt sich wieder der Deftones-Sänger - bieten außer knapp drei Minuten verzerrtem Krach nicht viel. Bei P.O.D.s "Sleeping Awake" schläft man tatsächlich im Stehen ein und Ünloco präsentieren stinkelangweilige Nu Metal-Meterware.
Aber aufgepasst! Zweite CD reinschieben und lauschen. Hier geht die Luzie ab. Don Davis liefert die Original-Themen des Films und die sind eine Klasse für sich, vor allem die "Matrix Reloaded Suite" mit über 17 Minuten Spielzeit. Zusätzlich haben sich hier noch Juno Reactor und Rob Dougan verewigt, diese Tracks fegen die halbgaren Sachen der ersten CD glatt aus der Matrix raus. Hervorragende Zusammenspiele zwischen elektronisch generierter Musik und Orchester machen CD Nummer zwei zu einem Erlebnis.
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