laut.de-Kritik
Macht weiter, wo K+D aufgehört haben.
Review von Daniel StraubWer geglaubt hatte, dass es zum Thema Downbeat und Dub nach Kruder & Dorfmeisters "K+D Sessions" nichts mehr zu sagen gibt, der sieht sich offensichtlich getäuscht. Zwar leidet das Genre nicht zuletzt aufgrund der unseligen Chillout-Welle der vergangenen Jahre unter Auszehrungserscheinungen.
Doch zeigen Künstler wie Felix Wolter aka PFL, dass die Möglichkeiten ruhiger elektronischer Musik längst nicht alle durchgespielt sind und chillige Tracks auch 2003 noch leicht den Gehörgang hinunter gleiten können. Für die zwölf Tracks seines Debütalbums "Blue Dubsessions Pt.1" hat sich Felix Wolter mit einer ganzen Reihe befreundeter Künstler ins Studio begeben und mit ihnen gemeinsam wunderbar relaxte Grooves und Melodien aus dem Mischpult gezaubert.
Insgesamt drei Mal leiht die australische Sängerin und Produzentin Julia Messenger den PFL Tracks ihre dunkel-verführerische Stimme, haucht den Songs eine sanfte Brise Soul in den von tiefen Bässen durchzogenen Körper ein. Der klassische Popsong ist das Ideal, dem PFL und Julia Messenger zielstrebig entgegen gehen.
"Blue Dubsessions Pt. 1" lebt von seiner Vielfalt, stellt Verschiedenes nebeneinander und schlägt doch einen verbindenden Bogen zwischen den einzelnen Tracks des Albums. So addieren sich minimale Arrangements wie bei "Aohinis Dub" und funktional geloopten Rhythmen wie bei "Tears Running Dry" zu einem schlüssigen Gesamtbild, in das sich auch getoastete Vocals prima einfügen, wie der mit Ras Milo eingespielte Dub-Track "Live Good Version" zeigt.
Die Liebe für deepe Sounds groovt bei allen Tracks auf "Blue Dubsessions Pt. 1" unüberhörbar aus den Boxen und hebt das Release weit über das dünnflüssige Geplätscher vieler Chillout-Produktionen. Kein Wunder, dass PFL ausgerechnet beim renommierten Elektrolux-Label eine Heimat gefunden hat, wo Qualität und Deepness seit jeher als zwei Seiten ein und derselben Medaille angesehen werden.
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