laut.de-Kritik
Pauline Taylor schlägt mühelos die Brücke zwischen Folksongs und erstklassigem Rhythm 'n' Blues
Review von Alexander CordasKann sich noch jemand an "Don't Leave" von Faithless' Album "Reverence" erinnern? Dort gab nämlich genau die Pauline Taylor ihre Sangeskünste zum Besten, die jetzt hier mit dem selbstbetitelten Debut eine absolute Oberhammerscheibe abgeliefert hat.
"Es Paulinsche" schlägt mühelos die Brücke zwischen Folksongs und erstklassigem Rhythm 'n' Blues. Aufgepeppelt mit unaufdringlichen Hip Hop Beats verpaßt sie dem gesamten Soundgewand ihres Erstlings eine bunte Nuance, die vielen der sogenannten Diven im Musikbiz abgeht.
Songschreiberisch stellt sie sowieso die versammelten Heulsusen in den Schatten, entspringt doch alles auf dieser Platte ihrer eigenen Feder. Pauline Taylors hervorragendes Organ bildet mit der Musik eine schöne Einheit, sie hat es nicht nötig, der Hörerschaft ihre gute Stimme aufzudrängen. Der Star ist der Song.
Nachdem "The Letter" mit seinem wunderbar ironischen Text auch MTVIVA angesteckt hat, sollte es doch möglich sein, dieses Juwel bei der breiten Masse bekannt zu machen. Ein Problem hat Frau Taylor jedoch. Sie sieht nicht aus wie Claudia Schiffer, hat nicht die langen Beine einer Mariah Carey und nicht die Oberweite einer (alten) Pamela Anderson.
Da das Outfit und das Äußere einen Hauptfaktor in der Vermarktung der Künstler ausmacht, stehen die Chancen für einen Durchbruch eher ungünstig. Aber Wunder geschehen, und vielleicht ist ja doch noch nicht Hopfen und Malz verloren...
Noch keine Kommentare