laut.de-Kritik
Hier kreist die Oldschool-Thrash-Keule.
Review von Michael EdeleNicht nur die Fans des modernen Thrash Metals wurden 2010 mit einigen wirklich starken Alben verpflegt. Auch die Anhänger der Oldschool-Variante durften sich über einige Leckerbissen freuen. Zum Ende des Jahres legten auch Pessimist aus Weil am Rhein ihr Debüt vor. Selbiges dürfte bei letztgenannten für ein ausgeprägtes Glitzern in den Augen sorgen.
In Sachen Songwriting orientieren sich Pessimist an Bands der alten Schule wie Kreator, Destruction oder Living Death, verschmähen dabei aber auch das ein oder andere Exodus-Riff nicht. Schon der Opener "Trommelfeuer" lässt keinen Zweifel: Hier hat jemand verstärkt "Bonded By Blood" gehört, als der Song geschrieben wurde. Der deutsche Titel lässt vielleicht eher an Sodom denken, doch die bleiben in Sachen Songwriting eher außen vor. Bis auf den Chorus bewegt sich die Sprache im Englischen.
Über die lyrischen Ergüsse kann man sich durchaus streiten, aber die gelten bei mancher Oldschool-Fraktion von jeher als eher nebensächlich. Das erklärt dann wohl auch einen Titel wie "It's Time To Fuck (With Hate)" - oder bekommt da jemand nicht genügend Hühner ab? Die Nummer hat jedenfalls ordentlich Tempo, ein paar coole Breaks und macht richtig Spaß. Hier wie in "Infernal Death" schrauben die Herren die Geschwindigkeit nach oben.
Ansonsten schroten Pessimist durchs Midtempo, lassen aber trotz epischer Einsprengsel und kleiner Akustikpassagen durchgehend die Thrash-Keule kreisen. Zwar mag dem Fan der ersten Stunde der ein oder andere Titel bekannt vorkommen, doch eine Nummer wie "Son Of Satan" hat es definitiv verdient, auch auf dem Debütalbum zu landen.
... Über Späße wie den Hidden Track im Nintendo-Soundformat hätte man allerdings wirklich höchstens in den 80ern gelacht.
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