laut.de-Kritik
Der vierte Teil der Drachen-Saga kann als Höhepunkt gewertet werden.
Review von Stefan JohannesbergPeter Maffay bittet ein viertes Mal zum Tabaluga-Tanz. Neun Jahre nach dem letzten Abenteuer "Tabaluga und Lilli", das seinerzeit auch als Musical Groß und Klein begeistern konnte, schickt der Deutschrocker zusammen mit Texter Rottschalk den kleinen Drachen wieder auf Reisen. Einmal mehr trotzt Tyrions Sohn den Gefahren der weiten Welt, trifft dabei auf neue Freunde und sammelt wichtige Erfahrungen für das Leben.
In der ersten Folge von 1984 hatte ein junger Tabaluga die Vernunft kennen gelernt. Zwei Jahre später weinte er dann bittere Tränen um seinen verstorbenen Vater, die jedoch Lilli, Tochter von Tabalugas winterlichem Erzfeind Arktos, im dritten Teil mit viel Liebe wegküsste. Im neuesten Streich "Tabaluga und das verschenkte Glück" erfährt er nun die wahre Bedeutung des Wortes "Glück".
Das Duo Maffay/Rottschalk setzt auf einen einfachen Plot. So zwängen sie ihre Figur nicht in eine mystisch-bombastische Geschichte, sondern schildern in leisen Worten, wie ihre Hauptperson das Glück im Geschenke verteilen findet. Zur Untermalung benutzt Maffay klugerweise eine angemessen-sparsame Instrumentierung, und lässt so den pathetischen Schmalz früherer Tabaluga-Tage in der musikalischen Mottokiste verschwinden.
Ein Peter Maffay kann seinen Sound trotz des guten Willens natürlich nicht so locker an moderne Trends anschmiegen wie Kollege Grönemeyer. Doch das ist auch gar nicht nötig. Es langt völlig, wenn zum Beispiel im Titelstück die Drums leicht verschachtelt grooven, oder wenn im Maffay-typischen Rocker "Das Feuer" die armselige AC/DC-Möchtegernkeule zu Hause bleibt. Tabaluga wird es ihm sicher danken.
Die Musik und die märchenhafte Erzählung bzw. das Zusammenspiel zwischen Song und Hörspiel scheint Maffay mittlerweile perfektioniert zu haben. Wird Tabaluga an seinem Geburtstag mit Geschenken überhäuft, klingt das nächste Stück positiv und überschwenglich. Ertönen bei "Der Bach" melancholischere Töne, folgt eher ein nachdenklicher Abschnitt. So ergibt sich ein sehr stimmiges Werk, dass dank der Geschlossenheit bis jetzt als Höhepunkt der Tabaluga-Saga gewertet werden kann.
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