laut.de-Kritik
Die Bremer geben ordentlich Gas.
Review von Michael EdeleFünf lange Jahre sind seit der Veröffentlichung von "Hell In A Box" ins Land gezogen. Eine lange Zeit, in der nicht nur Gitarrist James Lars gegen eine schwere Krankheit ankämpfen musste, sondern auch Sänger Johnny Holze seinen Hut genommen hat.
James Lars ist mittlerweile wieder gesundet, neue Songs wurden en masse geschrieben, und mit Neal McCocker haben sie einen neuen Sänger in ihren Reihen, der richtig was her macht. Zunächst geht es aber mit einem gemütlichen Intro los, das so gar nicht auf die Keule vorbereitet, die dann mit "Dirty Cage" auf einen nieder fährt.
Gas geben ist angesagt und genau das tun die Präsis auch direkt und zwar in gewohnt rotziger und erdiger Art. Die Jungs halten einmal mehr an ihrer eingeschlagenen Richtung fest, die sie schon auf dem Debüt passend als "The Trash'n'Roll Asshole Show" beschrieben haben. Der Sound ist nicht mal ansatzweise überproduziert, sondern kratzt und sägt sich herrlich roh durch die Speaker, dass man den muffigen Proberaum beinahe riechen kann.
Das Songmaterial muss sich hinter den Vorgängern zu keiner Zeit verstecken, ganz im Gegenteil. Egal, ob sie eher auf stoniges Material der Marke "Cold Inside" setzen oder auf schnelleres Kraftfutter wie der Opener oder "Black", bei dem ihnen der zwischenzeitliche Anthrax-Sänger und American Idol-Gewinner Dan Nelson gesanglich exzellent unter die Arme greift.
Überhaupt zeigen sich die Bremer auf "Back From Hell's Holiday" extrem abwechslungsreich. "Priest Of Rock'n'Roll" schwelgt im deutlichen 70's Spirit, während "Temptation" mit seinem swingenden Sound dank Neals Gesang deutlich an die Heartbreak Engines bzw. das Nachfolgeprojekt Death Of A Demon erinnert.
Ebenfalls nicht unerwähnt bleiben sollte die drückende Kooperation mit Chris Birx von Motorjesus bei "Never Ending Sin Of Life" bleiben und das enorm treibende "Hit The Score", mit dem President Evil die nächste Jagd auf der Autobahn eröffnet haben.
Zwar haben sich auch ein paar lauwarme Nummern und das mit seinem Psycho-Saxophon extremst auf die Eier gehende "Psycho Valley" eingeschlichen, aber wem der Vorgänger "Hell In A Box" gut gefallen hat, der sollte "Back From Hell's Holiday eigentlich lieben.
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