laut.de-Kritik
Nicht nur der Tasmanische Teufel wirbelt down under auf.
Review von Michael EdeleWährend sie auf Tasmanien und auch im restlichen Australien schon zur absoluten Speerspitze des technisch anspruchsvollen Death Metals gehören, sind Psycroptic trotz diverser Touren durch unsere Breitengrade hier noch weitgehend unbekannt. Nuclear Blast wollen das offensichtlich ändern, denn die vierte Scheibe "Ob(Servant)" erscheint über das Donzdorfer Label nun endlich weltweit.
Und das hat "Ob(Servant)" auch verdient, denn mit diesem Album haben die Tasmanier endlich eine verdammt tighte Mischung aus ihrem äußerst technischen Material und deutlich eingängigeren Grooves und fast schon straighten Riffs gefunden. Der titelgebende Opener bricht zunächst natürlich mal mit einer Urgewalt über den Hörer herein und hält sowohl das Tempo als auch die technischen Spielereien meist sehr hoch. Doch schon mit "A Calculated Effort" zeigen sie sich von einer anderen Seite. Schleppenden Passagen, in denen Shouter Jason Peppiatt mit den tiefen Growls an Johan Hegg erinnert und ein sehr ruhiges, melodisches Outro, das quasi nahtlos in "Slaves Of Nil" übergeht.
Auch wenn es abgedroschen klingen mag, aber Psycroptic haben wirklich ihren ganz eigenen Stil entwickelt und verstehen es perfekt, durch vielfältige Abwechslung aus der Masse herauszustechen. Das gilt genauso für die stellenweise ganz unglaubliche Arbeit von Gitarrist Joe Haley, wie auch für die seines Bruders Dave an den Drums. Leider lässt sich Basser Cameron Grant nur schwer heraus hören, doch wer die Band schon mal live gesehen hat, weiß, dass der Mann ebenfalls ein wahres Monster an seinem Instrument ist.
Das Tempo ist auf "Ob(Servant)" nach wie vor relativ hoch, doch ein Song wie "Horde In Devolution" beginnt von den Grooves her auch mal fast wie eine Six Feet Under-Nummer. Dass es auch hier schnell wieder in deutlich technischere Gefilde übergeht, versteht sich von selbst. Wussten wir dank Bugs Bunny, dass der Tasmanische Teufel wie ein Wirbelwind durch die Gegend wetzt, wissen wir nun dank Psycroptic, dass dort noch ganz andere Stürme losbrechen können. Fans von Hate Eternal oder älteren Kataklysm sollten hier auf jeden Fall zugreifen.
Noch keine Kommentare