laut.de-Kritik
Starke Riffs zwischen flachbrüstigen Popnummern.
Review von Michael EdeleDas Jahr hat gerade mal angefangen und schon lassen die großen, deutschen Power Metal-Institutionen ihre neuesten Veröffentlichungen vom Stapel. Während Helloween mit "Unarmed: Best Of 25th Anniversary" einen musikalischen Tiefschlag ohnegleichen hingelegt haben, wahren Gamma Ray mit "To The Metal" wenigstens ein angemessenes Niveau.
Gleiches gilt auch für Rage, die mit "Strings To A Web" leider nicht mehr als ein solides Album abgeliefert haben. Dabei ist der Einstieg mit "The Edge Of Darkness" absolut gelungen. Die Riffs haben ordentlich Saft, und Peavy schüttelt sich einen absolut griffigen Chorus aus dem Ärmel. Daran schließt ein heftiges, teilweise recht modern klingendes "Hunter & Prey" an und macht eigentlich richtig Spaß.
Doch dann kommt mit "Into The Light" bereits die erste Ernüchterung, denn vor allem der Refrain hat einen immens hohen Lala-Faktor. Mit dieser Problematik haben leider auch mehrere Teile des fünfteiligen "Empty Hollow"-Epos zu kämpfen. Einmal mehr ist der namensgebenden Titel als durchaus stark zu bezeichnen. Gleiches gilt für das instrumentale "Strings To A Web", das zum Teil schon jazzig daher kommt.
Ganz bitter wird es allerdings mit dem grauslichen "Connected", das nach was sehr Überflüssigem aus dem MTV der späten 80er klingt. Damit hören die flachbrüstigen Popnummern leider noch nicht auf, denn auch der Chorus von "Saviour Of The Dead" dringt in ungewohnt poppige Sphären vor. Da nutzt es auch wenig, dass Peavy mal versucht ein wenig tiefer ins Mikro zu husten. A propos Husten: das balladeske "Through Ages" hat auch irgendwie was von Messmer Tee-Werbung.
Mit "Purified" und dem finalen "Tomorrow Never Comes" sind zwei weitere Tracks auf dem Album, die den Schnitt noch mal nach oben drücken. Doch auch das ändert nichts daran, dass "Strings To A Web" nur ein ordentliches Album in der langjährigen Diskographie von Rage sein wird.
3 Kommentare
ah, Rage... die gibts also immer noch... fand die XIII das beste Album von denen, zusammen mit dem Lingua-Mortis-Album davor.
Freu mich schon auf Rage live bei uns inner Stadthalle im Rahmen unserer Local Heroes-Woche der Ruhr.2010-Geschichte!
Das Album ist ganz ok, kommt meiner Meinung nach nicht an frühere Glanztaten dran. Etwas druckloser Sound und die Melodien teilweise schon gehört, aber besser... Alben wie "Trapped" und "Black In Mind" hatten einfach mehr Dampf drin.