laut.de-Kritik
Eine Institution im deutschen Polit-Punk.
Review von Michael EdeleSeit vielen Jahren gelten Rejected Youth als Institution im deutscher Polit-Punk. Doch wenn man sich das Cover der aktuellen Scheibe "Fuck The Consent" anschaut und sich mit den Jungs nicht auskennt, könnte man leicht auf irgendeine US-Core-Truppe tippen.
Diese Annahme wird vom Opener und Titeltrack sofort ad absurdum geführt. Anno 2011 klingen Rejected Youth immer noch wie eine gelungene Mischung aus traditionellem Punkrock und einem guten Schuss Street Punk. Zwar sind die schnellen Songs mittlerweile deutlich in der Minderheit, aber wenn man ein Händchen für gute Melodien hat und diese mit den gewohnt sozialkritischen Lyrics verbindet, warum soll man darauf dann verzichten?
So versprühen "You And Me", "On The Wrong Track" oder das finale "Black Army" (bei dem sich Mark Civitarese von The Unseen die Ehre gibt) den Charme verschiedener Street Punk-Bands aus der Boston-Gegend und haben definitiv das Zeug dazu, zu Live-Hymnen zu avancieren. Ein wenig Ska wie in "Upsidedown" hat auch noch nie geschadet, also weshalb nicht gleich ein paar Klavierklänge einbauen?
Fans der schnellen, krachenden Stücke werden sich mit "Fuck The Consent" womöglich ein wenig schwer tun. Mit "Hey You" oder "All That Glitters Is Not Gold" schaffen es gerade mal zwei straighte, deftige Punk-Stücke auf das Album. Was diese dann mit der reinen Party-Nummer "What Are You Gonna Do" anfangen können, bleibt ebenfalls fraglich.
Mir persönlich läuft das Ding trotzdem gut rein. Die melodischere Ausrichtung auf "Fuck The Consent" gefällt mir ebenfalls ausgesprochen gut. Knackpunkt zu einer höheren Wertung hin ist allerdings die Stimme von Fronter Matze: Die ist ein wenig zu rau und eintönig, um dem Ganzen wirklich gerecht zu werden.
1 Kommentar
Muss gestehen, noch nie was von denen gehört zu haben. Aber von Bandname und Songtiteln her hätte ich auf Schülerkombo getippt.