Revølver - " Turbulence"

Auch wenn Nick Walsh mit seiner alten Band Slik Toxik im heimischen Kanada kurzfristig richtig gut abgeräumt hat, dürfte sich sein Bekanntheitsgrad in den hiesigen Breiten doch in Grenzen halten. Damals noch nicht mal 20 Jahre alt, meldet sich der Mann dreizehn Jahre später mit neuer Combo zurück.

Wie groß die musikalischen Unterschiede zwischen Revølver und Slik Toxik tatsächlich sind, kann ich nicht beurteilen. Revølver spielen einen recht anständigen Hardrock, der auch immer wieder ein paar Grunge-Anleihen aufweist. Der Opener "Turbulence" besitzt tatsächlich Ähnlichkeiten mit Alice In Chains und sammelt damit schon mal kräftig Punkte. "Juggernaut" ist im Anschluss zwar kein schlechter Song, auf Dauer aber ein wenig langweilig.

Dass sich der Anfang von "Pandora's Box" und der von Soils "Obsession" massiv gleichen, wird wohl Zufall sein, jedenfalls ist die Halbballade recht gut gelungen. Ebenfalls nicht von schlechten Eltern sind die zügigen Stücke "Atomic Arcade" und "Gasoline", die einfach typisch amerikanisch klingen und wohl auch für diesen Markt geschrieben wurden. Ebenfalls typisch aufs US-Publikum zugeschnitten ist ein Song wie "Dead Weight", der auch von Skid Row oder Warrant stammen könnte.

Balladesker geht es mit Tracks wie "Blue Sky" und "Walking" zu, wobei Nick bei letzterer Nummer fast schon ein wenig an Wes Scantlin von Puddle Of Mudd erinnert. "Nosebleed" ist hingegen wohl der härteste Track des Album und eignet sich bestimmt zum Autofahren. "Jesus Wept" lässt das Album schließlich noch mal recht rockig ausklingen, auch wenn die Doublebass nicht wirklich passen wollen.

"Turbulence" ist ein anständiges Debüt, das in den USA und Kanada bestimmt eine beträchtliche Käuferschicht finden mag. Ob das hier auch der Fall ist, muss sich erst noch zeigen, darf aber mit ein paar Zweifeln betrachtet werden. Trotzdem ganz ok.