laut.de-Kritik
Wave-housiges Comeback-Album.
Review von Daniel StraubWenn Visionquest ein neues Release ankündigt, lohnt sich das Hinhören. Mit Releases von Dinky, Footprintz, Guy Gerber, Wareika und Brett Johnson hat das Label von Lee Curtiss, Ryan Crosson, Seth Troxler und Shaun Reeves schon mehrfach gezeigt, dass man sich auf die Qualität von Visionquest verlassen kann. Jetzt erlebt dort das Trio Rework seinen zweiten Frühling.
"You Play" heißt das aktuelle Album von Daniel Varga, Michael Kübler und Sängerin Sascha Hedgehog. Es knüpft an die poppigen Housetunes früherer Tage an und beendet gleichzeitig ganz offiziell eine längere Ruhepause, die das Trio nach kleineren Cluberfolgen in den 00er Jahren auf dem Ata und Heiko M/S/O-Label Playhouse, eingelegt hat.
"Love Love Love Yeah" aus dem Jahr 2007 ist das letzte Stück, das mir in Erinnerung ist. Melancholische Vocals, ein druckvoller Bass und gedrosseltes Tempo kennzeichneten Rework damals. 2014 sind die Zutaten ganz ähnliche, mit einer Spur mehr Wave und Pop, wie nach den ersten beiden Tracks "Ask You" und "Rise And Fall" außer Zweifel steht.
Auch das Equipement dürfte noch dasselbe wie zu Zeiten der ersten Rework-Inkarnation sein. Der gesamte Longplayer verströmt warmes Analogflair, ganz egal ob bei knackigen Dancefloor-Nummern wie dem heimlichen Hit "Flowers And Girlfriends", dem beinahe dubbigen Instrumentalstück "The Two Sides" oder dem fantastischen 80ies Schweber "Dreaming Is Fun".
Mit ihrer Mischung aus Freude an Retro-Sounds und einem modernen Verständnis elektronischer Musik, dürften sich Rework auf Visionquest extrem wohlfühlen. Dort pflegt man ebenfalls eine Philosophie, die aus der Vergangenheit schöpft, im Endeffekt aber weit mehr macht, als sie bloß zu kopieren.
Noch keine Kommentare