laut.de-Kritik
Eine zarte Disco-Wohlfühl-Oase.
Review von Jelena JankovicOberflächlich gesehen fabrizieren Rhye schnulzige Balladen mit typischem Kuschelrock-Faktor. Hinter dem Debüt "Woman" von Robin Hannibal und Mike Milosh verbergen sich allerdings nicht nur leidenschaftliche Melodien und Lyrics, sondern ein Reigen an äußerst romantischen Easy Listening-Songs.
In dem homogenen Gesamtwerk begegnen sich emotionale und sinnliche Eigenschaften auf einer konstanten Ebene. Das komplette Album ist in seiner eleganten Zurückhaltung ein lieblicher Ausflug in eine außergewöhnliche Klangwelt. Die Klarheit jedes einzelnen Songs liegt in den musikalischen Arrangements. Kleine Nuancen wie ein sachter Uptempo-Beat oder ein schüchterner Anflug von Disco-Rhythmen, dazu die gefühlvolle Stimme von Milosh, verleihen den Melodien die gewünschte Emotionalität.
Der erste Titel "Open" zieht den Hörer regelrecht in sein Federkissen zurück. Ein verträumtes Spiel aus dezenten Posaunen-Klängen verführen regelrecht dazu, den Nachmittag im Bett zu verbringen. In "Verse" kommt für einen kurzen Moment die männliche Komponente des femininen Gesangs stärker zum Vorschein, die ein ruhiger House-Beat untermalt. Das schlichte Klavierspiel in "Major Minor Love" oder der angenehme Synthie-Charakter in "Woman" verleihen der Tiefenentspannung den nötigen Rest.
Damit das körperliche Wesen nicht vollkommen in Trance verfällt, bringen die funkigen Parts von "Hunger" wieder frischen Schwung in die Bude. Bisweilen klingen Rhye ein wenig kitschig nach dem Soundtrack für verliebte Pärchen, doch schafft es die Zwei-Mann-Formation auch das Single-Volk mit ihrer Musik in den Bann zu ziehen.
2 Kommentare
Schön dass es doch noch rezensiert wurde, wenn auch erst 8 Wochen nach Release. Open ist einfach so ein genialer Song
super album!