laut.de-Kritik
Der Grammy-Gewinner überzeugt mit heißen Rhythmen und Latino-Gefühl.
Review von Florian SchadeRicky Martin ist zurück. Um noch mehr Frauen den Kopf zu verdrehen und den Männern Latino-Charme zu lehren. "Almas Del Silencio" (zu deutsch: "Seelen der Stille"), ist der erste Longplayer des mehrfachen Grammy-Award-Preisträgers in spanischer Sprache seit dem Media-Control-Top-15-Album "Vuelve" im Jahr 1998. Und der gebürtige Puerto Ricaner hat nichts verlernt.
Die erste Single-Auskopplung "Jaleo" sang der Latin-Superstar in einem schicken Sprachmix aus englisch und spanisch (= "Spanglish") ein. Das Wort "Jaleo" bezeichnet neben einer Art "Aufruhr/Menschenauflauf" und "Verwirrung/Durcheinander" auch einen andalusischen Tanz. Und genau das ist "Jaleo": Ein starker Dance-Track, der diesen Sommer für viel Schweiß auf den Tanzflächen der Republik sorgen wird.
Der Rest des Albums ist dieses Mal komplett auf Spanisch eingesungen, was das südliche Flair der heißen Rhythmen noch zusätzlich verstärkt. Verschnaufpausen gibt es bei den zahlreichen Balladen aber genug. Hervorzuheben ist "Nadie Mas Que Tu", da dieser Song von Ricky selbst mitgeschrieben wurde. Doch auch "Si Tu Te Vas" hat sicherlich Hit-Potential und wird noch so manchen Sommerabend romantisch versüßen.
Titel wie "Juramento", für den eigens ein Symphonie-Orchester engagiert wurde, oder "Jamas", der durch moderne, basslastige Produktion in Kombination mit Akkordeon und Gitarre auffällt, stehen für die zeitgemäße Produktion der Platte. Ein Synthesizer hier und da, ein Drumcomputer zur Veredelung der Breaks - Ricky Martin zeigt sich stilbewusst und modern.
"Almas Del Silencio" ist ein insgesamt gelungenes, wenn auch etwas balladenlastiges Album. Von den 13 Songs erweist sich die Hälfte als Steh-Blues-tauglich. Als Tipp sei dem geneigten Leser deshalb "Si Ya No Estas Aqui" ans Herz gelegt, das orientalische Klänge und südamerikanische Rhythmen aufs Schönste miteinander verbindet.
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