laut.de-Kritik
Mit Hand und Fuß bzw. Heart and Soul.
Review von Michael EdeleUmtriebig war der gute Ricky Warwick ja schon immer, und auch wenn seit dem Doppelalbum "When Patsy Cline Was Crazy (And Guy Mitchell Sang the Blues)/Hearts On Trees" bereits vier Jahre vergangen sind, so war er mit den Black Star Riders seitdem ja alles andere als untätig.
Das neue Soloalbum des Gitarristen und Sängers "When Life Was Hard And Fast" macht sich mit erfrischende Leichtigkeit irgendwo zwischen Rock und Singer/Songwriter breit. Ein spürbarer Thin Lizzy Vibe ist also immer wieder spürbar und kommt in keiner Weise aufgesetzt oder unauthentisch rüber.
Mit dem Titeltrack dem folgenden "You Don't Love Me" und "I'd Rather Be Hit" legt der Mann drei eingängige und straighte Rocksongs vor, die ohne Klischees auskommen und sich nach kürzester Zeit im Gehörgang festsetzen. Buckcherry-Gitarrist Keith Nelson, der auf dem Album neben Gästen wie Joe Elliott (Def Leppard), Andy Taylor (Ex-Duran Duran), Luke Morley (Thunder) oder Dizzy Reed (Guns'N'Roses) ebenfalls in die Saiten greift, hat dem Album einen warmen und transparenten Sound verliehen, der auch dem Bassspiel von Robbie Crane angenehm viel Raum lässt.
Der kann wie im punkigen "Never Corner A Rat" ordentlich rotzen aber genauso gut tolle Harmonielinien spielen. Dass Ricky mit seiner Stimme vor allem auch bei ruhigen Nummern punktet, zeigt er einmal mehr in der Ballade "Time Don't Seem To Matter" (hier sogar im Duett mit seiner Tochter Pepper) und in dem vermutlich am Handy (kein Scheiß!) aufgenommenen "Clown Of Misery".
Diesen besinnlichen Momenten steht die treibende Videosingle "My Fighting Heart" und vor allem das enorm tanzbare "Still Alive" gegenüber. All das macht "When Life Was Hard And Fast" zu einem rundum gelungenen Album. Auch wenn man den Eindruck bekommen könnte, dass gute Noten bei Ricky aus reiner Gewohnheit vergeben werden: Was der Mann anfasst, hat einfach Hand und Fuß bzw. Heart and Soul.
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