laut.de-Kritik
Auf eigenständigem Kurs zwischen Alice In Chains und Creed.
Review von Michael EdeleRise To Addiction melden sich zwei Jahre nach ihrem Debüt zurück. Der aus ehemaligen Ninedenine und Blaze-Mitgliedern bestehenden Band ist zwar Gitarrist John Slater abhanden gekommen, doch auch als Quartett ist mit den Briten zu rechnen.
Wie bereits auf dem Vorgänger, gibt es auch dieses Mal guten und eigenständigen Alternative-Rock zu hören. Der Einstieg mit "Sick Of Me" könnte gar nicht besser sein. Zwar ist der Sound nicht mehr ganz so fett wie einst, statt Andy Sneap saß Gitarrist Steve Wray auf dem Produzentensessel.
Das ändert jedoch nichts am kräftigen Drive des Openers. Im Mittelteil mal kurz das Tempo rausgenommen, umso mehr zischt die Nummer wieder ab, wenn sie erneut Fahrt aufnimmt.
Mit ganz so ungestümer Power glänzen Rise To Addiction zwar nicht mehr, doch auch Tracks wie "Fallen From Grace", "Scars We Wear" oder "Morphine" sind musikalisch irgendwo zwischen Alice In Chains, Creed und einer Spur Nickelback einzuordnen.
Soll heißen, es gibt einen grob am US-Mainstream orientieren Sound zu hören, der sich aber nie anbiedert und jeglichen Kitsch locker umschifft. Auch wenn die Briten mit "Outside" definitiv eine potenzielle Hitsingle im Gepäck führen.
Dabei unterscheidet sich die Stimme von Fronter Leigh Oates natürlich nach wie vor deutlich von den oben genannten Bands. Stimmlich liegt er irgendwo zwischen Robert Plant und Chris Robinson. Nicht mal bei eher balladesken Nummern wie "The Whisper" oder "Home" weichen Rise Of Addiction von ihrem recht eigenständigen Kurs ab.
Wer von der aktuellen Soil auch eher enttäuscht ist und nicht nur die neue Creed in seinem Player rotieren lassen will, ist mit "Some Other Truth" jedenfalls ganz gut beraten.
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