laut.de-Kritik

Saftige Produktion der Ex-Kumpels von Blaze Bayley.

Review von

Keine Ahnung, ob Blaze Bayley seine Band vor ein paar Jahren selbst vor die Tür setzte, oder ob die sich selbst abseilten. Jedenfalls haben die beiden Gitarristen Steve Wray und John Slater seitdem gemeinsame Sache gemacht und mit Rise To Addiction eine neue Band aus der Taufe gehoben, die in England schon mächtig durchstartete.

Nicht zu Unrecht, wenn man sich "A New Shade Of Black For The Soul" so anhört. Mit Leigh Oates haben die Burschen einen Sänger in ihren Reihen, der dem kraftvollen Metal, Alternative-Rock den letzten Schliff verpasst.

Der Opener "Cold Season" (das Intro ignorieren wir mal) rockt jedenfalls mit ordentlicher Power aus den Boxen und liefert im Chorus eine griffige Melodie, die sogar radiotauglich ist. Ein gelungener Einstand, der an Soil erinnert. Mit dieser Power geht es leider nicht durchweg weiter. Hin und wieder schummelt sich einzig solide gemachter Hardrock drunter.

"Moth To A Flame" klingt sowohl von den Gitarren als auch von Leighs Stimmer her ein wenig zu verhalten. Zwar ist der Chorus durchaus okay, allerdings zündet der Song nicht so recht. Mit dem gleichen Problem hat "One Sweet Minute" zu kämpfen.

"Falling As One" und auch "Low" machen den Vorgänger hingegen fast schon wieder vergessen, gibt es hier doch wirklich gut gemachten Hardrock, der vielleicht nicht ganz so sehr glamt wie Saliva oder Buckcherry. Ähnliches kann man von "This Ride" behaupten, allerdings treten sie im Chorus unnötigerweise auf die Bremse und nehmen der Nummer ein wenig den Saft.

Das kann bei dem tollen Alternative-Song "Everlasting Wave" nicht passieren. Während die Strophe einfach nur cool und relaxt rüberkommt, wird zum Chorus noch mal kräftig ausgeholt und Spannung aufgebaut. Dann ziehen "I Follow" und "To A God Unknown" das Tempo an und rocken kräftig. Wer sich nun schon ausgepowert hat, kann sich davon bei den beiden finalen Songs erholen.

Ein wenig Trübsal - aber immer mit Stil - verblasen Rise To Addiction nämlich mit dem balladesken "Fessonia". Seltsamerweise fühle ich mich von der Atmosphäre ein wenig an Dream Theater erinnert, und auch das abschließende, ebenfalls melancholische "The Hive" lehnt sich vom Spirit her nahe an manche Komposition der New Yorker Musikgenies an.

Abgerundet wird das Album noch durch eine saftige Produktion von Andy Sneap, der die Songs schön in Szene setzt. Wen immer Blaze Bayley inzwischen in der Band hat - dass Steve und John nach dem Abgang gemeinsame Sache machen, muss als Glücksfall gelten.

Trackliste

  1. 1. A New Shade
  2. 2. Cold Season
  3. 3. Moth To A Flame
  4. 4. Falling As One
  5. 5. Low
  6. 6. One Sweet Minute
  7. 7. This Ride
  8. 8. Everlasting Wave
  9. 9. I Follow
  10. 10. To A God Unknown
  11. 11. Fessonia
  12. 12. The Hive

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